Die Frage, ob eine Wärmepumpe im Altbau sinnvoll ist, wirft zahlreiche Überlegungen auf. Doch das Fraunhofer ISE liefert klare Antworten: Ja, es ist technisch möglich und ökonomisch sowie ökologisch empfehlenswert. Trotz diverser Herausforderungen ist eine passende Lösung in den meisten Fällen realisierbar. Unsere Checkliste bietet einen schnellen Überblick über relevante Aspekte bei der Entscheidung für eine Wärmepumpe im Altbau.

Wärmepumpe Altbau: Zu sehen ist eine Wärmepumpe vor einer Häuserfassade
Wärmepumpe Altbau: Wärmepumpe vor Hausfassade | Bildquelle: AdobeStock © Nancy Pauwels

 

Für Schnell-Leser: Wärmepumpe Altbau

  • Wärmepumpe im Altbau: Technisch möglich, ökonomisch und ökologisch empfehlenswert (Fraunhofer ISE)
  • Wichtige Faktoren: Grundstücksbeschaffenheit, Vorlauftemperatur, Dämmstandard des Altbaus, Alter des Heizungssystems
  • Kosten: Variieren je nach Wärmepumpenart und Installationsaufwand
  • Förderungen: Bis zu 70 % maximale Förderhöhe
  • Stromverbrauch und laufende Kosten: Abhängig von Heizlast und Stromtarif
  • Auswahl der besten Wärmepumpe erfordert genaue Analyse der Gebäudeeigenschaften durch Fachleute
  • Hybrid-Wärmepumpe: Effiziente Lösung zur Kombination mit bestehender Gas- oder Ölheizung
  • Studien zeigen effizienten Betrieb von Wärmepumpen im Altbau bei guter Planung und Installation

 

Checkliste Wärmepumpe im Altbau: Macht das Sinn?

Ob es sinnvoll ist, eine Wärmepumpe im Altbau nachrüsten zu wollen, hängt von vielen Faktoren ab. Die folgende Checkliste gibt Ihnen einen schnellen Überblick:

  • Beschaffenheit des Grundstücks: Wie groß das Grundstück ist, auf dem der Altbau steht und auch dessen Lage sollten als Erstes überprüft werden. Liegt das Grundstück zum Beispiel in einem Wasserschutzgebiet, so fällt die Wasser-Wasser-Wärmepumpe als Option weg und auch Tiefenbohrungen für Erdwärmesonden dürften schwierig werden.
  • Vorlauftemperatur: Wie hoch ist die Vorlauftemperatur Ihres aktuellen Heizungssystems? Je niedriger sie ist, desto wahrscheinlicher kann eine Wärmepumpe in einem alten Haus mit Heizkörpern betrieben werden, die bereits vorhanden sind. Das spart dann Aufwand und Kosten.
  • Dämmstandard des Altbaus: Je besser ein Gebäude gedämmt ist, desto höher ist die Effizienz einer Wärmepumpe. Haben Sie also bereits Sanierungsmaßnahmen vorgenommen, ist es umso besser. Sind Dämmmaßnahmen bereits fest geplant, so lohnt es sich, mit der Installation der Wärmepumpe zu warten, bis diese Arbeiten abgeschlossen sind. Denn umso höher wird das Einsparpotenzial sein, das Sie mit einer Wärmepumpe erwarten können.
  • Alter des vorhandenen Heizungssystems: Wenn Ihre alte Heizungsanlage noch intakt ist, können Sie diese beibehalten und die Wärmepumpe zusätzlich installieren. Dann handelt es sich um eine Hybrid-Wärmepumpe, dessen regenerativer Part dennoch förderfähig ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass die fossil betriebene Heizung nur dann anspringt, wenn der Heizbedarf besonders hoch ist, etwa an sehr kalten Tagen. Dann bleibt die Jahresarbeitszahl (JAZ) der Wärmepumpenheizung im Altbau insgesamt auf einem guten Niveau.

 

Wärmepumpe Altbau: Zu sehen ist eine grafische Darstellung eines Hauses, um die Checkliste für einen effizienten Einsatz zu verbildlichen
Wärmepumpe Altbau: Checkliste für den effizienten Einsatz | Bildquelle: Effizienzhaus-Online

 

Kosten einer Wärmepumpe im Altbau

Neben allen Vorteilen, die eine Wärmepumpenheizung als klimafreundlicher Ersatz für eine alte Öl- oder Gasheizung bietet, fallen bei der Anschaffung der Wärmepumpe Kosten an, die nicht außer Acht gelassen werden können. Der Preis für eine Wärmepumpe im Altbau hängt davon ab, welche Wärmepumpe zum Einsatz kommt. Die folgende Auflistung gibt einen Überblick über die Anschaffungskosten von Wärmepumpenheizungen im Altbau.

  • Kosten für eine Luftwärmepumpe Altbau:  Für eine Luftwärmepumpe müssen etwa 8.000 bis 15.000 Euro an Anschaffungskosten gerechnet werden. Hinzu kommen die Kosten für den Einbau von etwa 3.000 bis 6.000 Euro. Die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe im Altbau unterscheiden sich nicht wesentlich von denen, die im Neubau anfallen. Mit einem Unterschied: Möglicherweise muss das alte Heizungssystem entsorgt werden. 
  • Kosten für Erdwärmepumpe Altbau: Für eine Sole-Wasser-Wärmepumpe sind für die Anschaffungskosten von etwa 10.000 bis 12.000 Euro zu kalkulieren. Die zusätzlichen Installationskosten können zwischen etwa 2.000 und 20.000 Euro liegen – je nachdem, ob es sich um Erdsonden oder um Flächenkollektoren handelt. Bei der Entscheidung für die Erdwärmepumpe sind demnach die Kosten für den Einbau der Wärmepumpe im Bestandsgebäude ausschlaggebend. Wenngleich die Förderung auch auf diese Umfeldmaßnahme greift und deren Kosten dementsprechend reduziert.
  • Kosten für Sole Wärmepumpe Altbau: Eine Grundwasserwärmepumpe für ein Einfamilienhaus kostet in der Anschaffung etwa 9.000 bis 12.000 Euro. Für den Einbau und die Installationsarbeiten kommen noch einmal rund 15.000 bis 22.000 Euro hinzu. Diese stattlichen Kosten für eine Wärmepumpe im Altbau relativieren sich jedoch, da die JAZ bei 5 liegt. Das bedeutet, pro zugeführter Kilowattstunde Strom entstehen mithilfe der Wärmepumpe 5 Kilowattstunden Heizenergie.

 

Stromverbrauch einer Wärmepumpe im Altbau und laufende Kosten

Neben den Kosten für die Anschaffung sind auch die laufenden Kosten für eine Wärmepumpe im Altbau interessant. Zu den Betriebskosten einer Wärmepumpe im Altbau zählt in erster Linie der Stromverbrauch der Wärmepumpe. Hinzu kommen regelmäßige Wartungen sowie potenzielle Reparaturen.

Für die Berechnung des Stromverbrauchs Ihrer Wärmepumpe im Altbau kommt die folgende Formel zum Einsatz:

(Heizwärmebedarf/Jahresarbeitszahl) x Stromtarif = Gesamtstromverbrauch der Wärmepumpe in Euro

Ganz grob lässt sich der Energiebedarf mit einer Wärmepumpe auch wie folgt überschlagen:

  • Der typische Heizenergiebedarf in einem Altbau liegt bei 20.000 Kilowattstunden pro Jahr. Wird diese alte Heizung nun durch eine Wärmepumpe ersetzt, die eine JAZ von 4 hat, so braucht diese etwa 5.000 Kilowattstunden Strom, um das Haus zu heizen. Stand Februar 2024 kostet laut Verivox.de eine Kilowattstunde Strom für Neukunden rund 0,25 Cent. Die Stromkosten einer Wärmepumpe im Altbau liegen also in diesem groben Beispiel bei rund 0,25 Cent * 5.000 kWh = 1.250 Euro im Jahr.

Die Wartungskosten liegen bei etwa 200 Euro im Jahr. Für etwaige Reparaturen fallen individuelle Kosten an.

 

Förderung einer Wärmepumpe 2024 im Altbau

Beim Einbau einer Wärmepumpe in Bestandsgebäuden besteht gegenüber einer Wärmepumpe im Neubau die Option einer Wärmepumpen-Förderung. Seit dem 1. Januar 2024 hat der Staat die umfassende Förderung für den Einsatz von Wärmepumpen angepasst. Diese Förderung sieht eine Grundförderung von 30% für den Einbau von Wärmepumpen vor. Zusätzlich erhalten Haushalte mit einem maximalen Einkommen von 40.000 Euro einen Einkommensbonus von weiteren 30%. Ein zeitlich abschmelzender Geschwindigkeitsbonus von bis zu 20% soll zusätzliche Anreize bieten, wodurch die Maximalförderung für Wärmepumpen insgesamt 70% beträgt.

Um von der Förderung zu profitieren, muss der Förderantrag vor dem Kauf oder der Beauftragung eines Fachbetriebs gestellt werden. Die KfW plant zudem, zinsvergünstigte Kredite für Heizungstausch- und Effizienzmaßnahmen mit langen Laufzeiten und Tilgungszuschüssen anzubieten. Ab dem 1. Januar 2024 wird die KfW alle Anträge für den Heizungsaustausch bearbeiten, um eine effiziente Abwicklung der Fördermittel sicherzustellen.

Wärmepumpe Altbau: Zu sehen sind die aktuellen Förderrichtlinien für Heizungen 2024
Wärmepumpe Altbau: Förderrichtlinien 2024 für Heizungen im Überblick| Bildquelle: Effizienzhaus-Online

 

Was sind die Voraussetzungen für eine Wärmepumpe im Altbau?

Grundsätzlich ist eine Voraussetzung für eine Wärmepumpe im Altbau eine möglichst geringe Vorlauftemperatur, um effizient zu sein. Diese stehen jedoch im Zusammenhang mit einem guten Dämmstandard des Gebäudes – der bei Altbauten oftmals nicht gegeben ist. Das Fraunhofer ISE hat im Rahmen von der Studie WPsmart im Bestand, in der sie Wärmepumpen im Bestand von 2014 bis 2019 untersucht haben, ein überraschendes Fazit gezogen Grundsätzlich sei demnach das Alter des Gebäudes irrelevant – und die Funktion von Wärmepumpen im Bestand sei zuverlässig und ökologisch vorteilhaft gewesen. Trotzdem wird die Effizienz der Wärmepumpen von der jeweils erforderlichen Heizkreistemperatur beeinflusst.

Gemäß den Studienergebnissen stellt eine Wärmepumpe im Altbau Vorlauftemperaturen zwischen durchschnittlich 44 bis 45 Grad Celsius bereit. Diese Temperaturen können moderne Wärmepumpen problemlos erreichen. Laut Studie sei auch die Funktion der Wärmepumpen Altbau Heizkörper weitgehend problemlos möglich gewesen. Somit sei die Umrüstung auf eine Flächenheizung nicht unbedingt notwendig.

Im Feldtest erreichten Luftwärmepumpen für alte Häuser im Durchschnitt eine JAZ von 3 und Erdwärmepumpen eine von 4. Das entspricht den Erwartungen, die man an diese Arten von Wärmepumpen hat. Somit müssen bei einer Wärmepumpe im Altbau nicht zwingend Abstriche bei der Effizienz in Kauf genommen werden.

Was aber auf jeden Fall eine Grundvoraussetzung für eine zufriedenstellende Heizleistung einer Wärmepumpe im Altbau ist, ist deren gute Abstimmung auf das Heizungssystem. Somit ist die Auslegung und Anpassung der Wärmepumpe durch einen Fachbetrieb für Heizungsbau unerlässlich.

Was ebenso zu den Voraussetzungen einer Wärmepumpe im Altbau – aber auch im Neubau – zählt, ist die Beschaffenheit des Grundstückes. Für eine Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Flächenkollektoren etwa muss es eine gewisse Größe aufweisen. Beim Einsatz einer Luftwärmepumpe muss wiederum aufgrund möglicher Lärmbelästigung ein Mindestabstand zum Nachbarn eingehalten werden. Und soll eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe den Altbau bereichern, so sind die Genehmigungen einiger Behörden einzuholen.

 

Wärmepumpe im Altbau und Dämmung: Wie wichtig ist sie?

Sie wollen eine Wärmepumpe in Ihrem Altbau ohne Dämmung einsetzen? Dann ist es zwingend notwendig, dass als Erstes ein Heizungsfachbetrieb die Situation analysiert. Denn in einem gänzlich ungedämmten Altbau kann es möglicherweise doch schwierig werden, eine entsprechende Vorlauftemperatur zu erreichen, mit der eine Wärmepumpe effizient arbeiten kann. Dafür überprüfen die Techniker mithilfe Ihres vorhandenen Heizungssystems unter anderem, welcher Wärmeeintrag notwendig ist, um eine angenehme Raumtemperatur zu erreichen.

Ist das Ergebnis der Überprüfung, dass der notwendige Wert für eine Wärmepumpe im ungedämmten Altbau nicht erreicht werden kann, so kann eine Sanierung im Zusammenhang mit einer Dämmung notwendig werden. Ohne diese Maßnahme kann in diesem Fall das Wärmepumpen-Nachrüsten im Bestandsgebäude zu einer Kostenfalle werden. Dann ist es vermutlich angebracht, den Ratschlag zu befolgen, notwendige Arbeiten durchführen zu lassen und sich auf die zügige Amortisation der Wärmepumpe im sanierten Altbau zu freuen. Sie sollten also möglichst im Vorhinein ihren Energiebedarf senken und sich im Anschluss eine Wärmepumpe anschaffen – denn je weniger Bedarf sie haben, desto besser im Umkehrschluss.

Ist eine umfassende Sanierung zu aufwändig oder finanziell zu kostspielig, können Sie sich auch nach einer Alternative zur Wärmepumpe umsehen.

 

Wärmepumpe im Altbau: Welche Heizkörper?

Die Frage, welche Heizkörper für eine Wärmepumpe im Altbau sinnvoll sind, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Denn während lange Zeit der Grundsatz galt, dass Wärmepumpen im Bestandsbau eigentlich kaum, und wenn dann nur mit Flächenheizkörpern, effizient sein können, hat sich die Situation inzwischen glücklicherweise geändert. Denn moderne Wärmepumpen sind wesentlich effizienter und können bei gleicher JAZ deutlich höhere Vorlauftemperaturen generieren. Somit funktioniert eine Wärmepumpe für Altbau ohne Fußbodenheizung auch gut.

Auch bereits vorhandene, alte Heizkörper können für eine Wärmepumpe Verwendung finden. Wichtig ist dabei, dass diese möglichst groß sind – und einer Überprüfung durch den Heizungsfachmann standhalten. Einen einfachen Test, ob sich eine Wärmepumpe für Ihren Altbau mit Ihren Heizkörpern eignet, können Sie einfach selbst machen:

  • Sie können selbst überprüfen, ob Ihre Heizkörper auch mit einer niedrigen Vorlauftemperatur für angenehme Wärme im Haus sorgen können. Drehen Sie an einem kühlen Tag die Vorlauftemperatur an Ihrem vorhandenen Heizungssystem auf 50 Grad Celsius herunter. Drehen Sie als Nächstes die Thermostate auf. Werden Ihre Räume nun angenehm warm, so werden aller Voraussicht nach Ihre Heizkörper auch mit einer Wärmepumpe als Heizungssystem weiterbetrieben werden können.

 

Vorteile einer Wärmepumpe im Altbau

Wenn es um das Senken von Heizkosten geht, wird es immer wichtiger, Alternativen zu fossilen Brennstoffen zu finden, insbesondere angesichts der steigenden Preise und der CO2-Bepreisung. In den kommenden Jahren verspricht die Nutzung von Wärmepumpenheizungen enorme Einsparungen. Eine Wärmepumpe ist auch im Altbau im Vergleich zu Gas- oder Ölheizungen 4-5 Mal effizienter. Diese Effizienz ist nicht nur wirtschaftlich attraktiv, sondern auch zukunftssicher, da Wärmepumpen alle Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) erfüllen.

Darüber hinaus leisten Wärmepumpen einen bedeutenden Beitrag zum Klima- und Umweltschutz. Durch die Nutzung von Umweltenergie können die CO2-Emissionen auf null reduziert werden, insbesondere wenn Ökostrom verwendet wird. Dies macht sie zu einer umweltfreundlichen Option für die Heizung von Wohnungen und Gebäuden.

Die Attraktivität von Wärmepumpen im Altbau wird durch die großzügigen Förderungen weiter gesteigert. Bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten von 30.000 Euro können als Förderung beantragt werden. Das bedeutet, dass ein Förderbetrag von bis zu 21.000 Euro möglich ist, was die Investition in eine Wärmepumpe deutlich attraktiver macht.

Ein weiterer Vorteil der Wärmepumpe ist ihre Effizienz auch ohne Fußbodenheizung. Selbst mit normalen, größer dimensionierten Heizkörpern kann eine Wärmepumpe wirtschaftlich betrieben werden, was wiederum flexible Einsatzmöglichkeiten in Gebäuden oder Situationen bedeutet.

 

Wärmepumpenheizung im Altbau: die Entwicklung

Wärmepumpe nachrüsten im Altbau: Was ist zu beachten?

Wenn Sie eine Wärmepumpe im Altbau nachrüsten wollen, sind folgende Punkte zu beachten:

  • Beschaffenheit des Grundstücks
  • Dämmstandard des Gebäudes
  • Art und vor allem Größe der vorhandenen Heizkörper – können sie weiterverwendet werden?
  • Auswahl der besten Wärmepumpe durch einen Heizungsfachbetrieb
Wärmepumpe Altbau: Zu sehen ist eine grafische Darstellung der Entwicklung der Beheizungsstruktur des Wohnungsbestandes
Wärmepumpe Altbau: Entwicklung der Beheizungsstruktur des Wohnungsbestandes in Deutschland im Altbau in Deutschland | Bildquelle: bdew

 

Wie die Grafik des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zeigt, nimmt der Anteil an Wärmepumpen im Altbau seit Jahren stetig zu. Umso wichtiger ist es, dass die Wärmepumpe für den Altbau durch einen Fachbetrieb optimal auf die Voraussetzungen des Hauses abgestimmt wird. 

 

Wärmepumpe im Mehrfamilienhaus-Altbau?

Die Entscheidung für eine Wärmepumpe im Einfamilienhaus-Altbau ist vergleichsweise einfach zu treffen. Denn die Eigentumsverhältnisse sind klar und es gibt lediglich ein einzelnes zu beheizendes Objekt. Bei einer Entscheidung, ob eine Wärmepumpe für einen Mehrfamilienhaus-Altbau geeignet ist, kann die Schwierigkeit bereits bei den Eigentumsverhältnissen starten. Weiter geht es mit den technischen Herausforderungen: beispielsweise sind in Mehrfamilienhäusern die Verteilungsverluste größer und somit möglicherweise die benötigten Heizkreistemperaturen höher. Trotzdem sind Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern im Bestand eine sinnvolle und klimafreundliche Lösung. Wie bei anderen Objekten auch, kommt es bei der Wärmepumpe im Mehrfamilienhaus auf die richtige Auslegung und fachgerechte Planung an.

Erfahren Sie auch mehr zur Nachrüstung einer Luft-Luft-Wärmepumpe!

 

Beste Wärmepumpe für Altbau

Sobald grundsätzlich geklärt ist, ob Ihr altes Haus sich für den Einsatz einer Wärmepumpe eignet, steht die Überlegung an, welche Wärmepumpe für ältere Häuser in Ihrem Fall die beste Wahl ist. Infrage kommen verschiedene Wärmepumpen-Arten.

  • Luft-Wärmepumpe Altbau: Es gibt zwei Arten von Luftwärmepumpen: Die Luft-Luft-Wärmepumpen, welche Luft als Wärmeträger nutzen sowie Luft-Wasser-Wärmepumpen, in deren Heizkreislauf Wasser als Wärmeträger fungiert. Luft-Luft-Wärmepumpen kommen für das Nachrüsten in Altbauten nicht infrage, da sie eine hochwärmegedämmte Gebäudehülle erfordern. Da ein Altbau das nicht leisten kann, wird hier auf die Luft-Luft-Wärmedämmung nicht weiter eingegangen.
  • Luft-Wasser-Wärmepumpe im Altbau: Nutzt die Umgebungsenergie der Luft, was effizient ist. Vor allem neuere, leistungsstarke Modelle können eine hervorragende Wärmepumpenheizung für alte Häuser sein. Die Luftwärmepumpe ist sinnvoll für einen Altbau, wenn beispielsweise keine Tiefenbohrung gewünscht ist oder wenn man keine allzu große Summe für eine Wärmepumpe ausgeben kann oder möchte.
  • Erdwärmepumpe Altbau: Erdwärmepumpen, auch Sole-Wasser-Wärmepumpen genannt, haben eine recht hohe JAZ von 4 und das auch im Altbau, wie die Studie “WPsmart im Bestand” ergeben hat. Daher kann eine Erdwärmeheizung für ältere Häuser problemlos zum Einsatz kommen – sofern das Grundstück erlaubt, entweder flächige Erdwärmekollektoren zu installieren oder für Erdwärmesonden Tiefenbohrungen zu durchzuführen. 
  • Wasser-Wasser-Wärmepumpe Altbau: Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe eignet sich mit ihrer hohen Jahresarbeitszahl von 5 gut als Heizungssystem im Altbau.Sonderlich beliebt ist diese Option trotzdem nicht. Zum einen eignet sich nicht jedes Grundstück zur Grundwassernutzung und es sind viele Genehmigungen einzuholen. Zum anderen sind die Installationskosten für Grundwasserwärmepumpen sehr hoch.
  • Hochtemperatur-Wärmepumpe Altbau: Hochtemperatur-Wärmepumpen zeichnen sich dadurch aus, dass sie sehr hohe Vorlauftemperaturen bereitstellen können. Das bedeutet, man kann eine alten, vorhandenen Gas- oder Ölkessel ersetzen, ohne den Wärmebedarf senken zu müssen oder die Heizkörper auszutauschen. Eine Hochtemperatur-Wärmepumpe ist für den Bestandsbau dann sinnvoll, wenn die Wärmedämmung ungenügend ist, sodass der hohe Stromverbrauch einer Standard-Wärmepumpe diese ineffizient machen würde. Zudem können mit der Hochtemperatur-Wärmepumpe vorhandene Heizkörper weiterhin genutzt werden.
  • Brauchwasser-Wärmepumpe Altbau: Eine Brauchwasserwärmepumpe ist nicht dafür geeignet, Räume zu heizen. Aber sie kann das Heizungssystem energetisch effizienter gestalten, indem sie weitgehend die Warmwasserversorgung im Altbau übernimmt. Dafür braucht sie warme Luft, wie sie üblicherweise in klassischen Heizungskellern mit Gas- oder Ölheizkessel reichlich vorhanden ist. Damit ist eine Brauchwasser-Wärmepumpe im Altbau durchaus sinnvoll.

 Welche aus dieser Auswahl die beste Wärmepumpe für den Altbau ist, lässt sich verlässlich mit Hilfe eines Fachbetriebes herausfinden.

 

Hybrid-Wärmepumpe mit Gasheizung

Ist es möglich eine Wärmepumpe in einem älteren Gebäude zusammen mit einer bestehenden Öl- oder Gasheizung zu nutzen? Grundsätzlich ist die Integration von bivalenten Systemen, also Heizsysteme, die zwei Energieträger parallel nutzen, bei der Modernisierung der Heizungsanlage immer eine Überlegung wer. Besonders wenn der vorhandene Kessel noch funktionstüchtig und nicht veraltet ist. Durch eine intelligente Steuerung der Anlage kann die Wärmepumpe effizient betrieben werden, während der Gas- oder Öl-Kessel einspringt.Hybridheizungs-Besitzer haben somit die Sicherheit, flexibel auf die Preisentwicklungen der verschiedenen Energieträger in den kommenden Jahrzehnten reagieren zu können.

 

Fazit: Wärmepumpe Altbau

Die Entscheidung, eine Wärmepumpe im Altbau zu installieren, eröffnet zahlreiche Möglichkeiten und Herausforderungen. Die Anschaffungskosten variieren je nach Art der Wärmepumpe und den individuellen Gegebenheiten des Gebäudes. Luft-Wärmepumpen, Erdwärme-Heizungen und Wasser-Wasser-Wärmepumpen bieten alle ihre eigenen Vor- und Nachteile, die sorgfältig abgewogen werden müssen. Trotz der beträchtlichen Investitionen relativieren sich die Kosten durch staatliche Förderungen, die bis zu 40 Prozent der Investitionssumme abdecken können.

Neben den finanziellen Überlegungen spielen auch die ökologischen Vorteile eine entscheidende Rolle. Wärmepumpen tragen maßgeblich zum Klima- und Umweltschutz bei, indem sie auf erneuerbare Energien setzen und die CO2-Emissionen erheblich reduzieren. Die Effizienz moderner Wärmepumpen macht sie zu einer zukunftssicheren Option für die Beheizung von Wohngebäuden. Eine sorgfältige Planung und Installation durch Fachbetriebe sind unerlässlich, um eine optimale Leistung und Effizienz der Wärmepumpe im Altbau zu gewährleisten. Die Ergebnisse der Studie des Fraunhofer ISE bestätigen, dass eine Wärmepumpe auch in älteren Gebäuden zuverlässig und effizient betrieben werden kann, vorausgesetzt, dass sie richtig dimensioniert und abgestimmt ist.

Trotz einiger Herausforderungen, wie der Beschaffenheit des Grundstücks oder den Voraussetzungen des Gebäudes, eröffnet die Installation einer Wärmepumpe im Altbau eine nachhaltige und wirtschaftlich attraktive Möglichkeit, die Heizkosten zu senken und gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

 

 

FAQ

 

Welche Wärmepumpe ist für den Altbau geeignet?

Grundsätzlich ist jede Wärmepumpe für den Altbau geeignet. Doch je höher die Leistungsfähigkeit einer Wärmepumpe ist, desto wahrscheinlicher ist ein effizientes Ergebnis.

 

 

Kann man eine Wärmepumpe im Altbau einbauen?

Ja, grundsätzlich kann man eine Wärmepumpe im Altbau einbauen. Dennoch sollte jeder Einzelfall im Vorfeld durch einen Fachbetrieb überprüft werden.

 

 

Kann man eine Wärmepumpe in denkmalgeschützte Häuser einbauen?

Im denkmalgeschützten Altbau stellen sich diverse Herausforderungen bei der Installation einer Wärmepumpe. Eine bedeutende Hürde liegt in den baulichen Gegebenheiten, insbesondere im Zusammenhang mit dem Denkmalschutz. Sollte ein Gebäude oder seine Fassade unter Denkmalschutz stehen, gestaltet sich die Erlangung einer Genehmigung für eine Wärmepumpe äußerst schwierig, da die Handlungsspielräume stark eingeschränkt sind.

 

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