Viele Hausbesitzer klagen im Winter über trockene Luft. Sie entsteht beim Heizen und kann auf Dauer sogar der Gesundheit schaden. Denn sie lässt die Schleimhäute im Körper austrocknen, sorgt für Reizhusten und steigert das Erkältungsrisiko. Abhilfe schaffen schon einfache Tipps. So sorgen Hausbesitzer mit dem richtigen Heiz- und Lüftungsverhalten für eine bessere Luftqualität. Reicht das nicht aus, helfen verschiedene Lösungen dabei, die Luft zu befeuchten. Neben Pflanzen und Wasserschalen stehen hier auch automatisch arbeitende Luftbefeuchter zur Auswahl. Aber Achtung: Bei einer zu hohen Luftfeuchtigkeit steigt das Schimmelrisiko. 50 bis 60 % relative Luftfeuchtigkeit sind optimal Die optimale Raumluftfeuchte hängt sehr stark von der Lufttemperatur ab. Liegt sie zwischen 20 und 22 Grad Celsius, ist eine relative Feuchte von 50 bis 60 Prozent ratsam. In diesem Bereich fühlen sich die meisten Menschen sehr wohl. Die Luft versorgt den Körper mit ausreichend Feuchtigkeit und Haut, Augen oder Schleimhäute trocknen nicht aus. Sprechen Experten von trockener Luft, liegt die relative Feuchtigkeit mehrere Tage hintereinander bei unter 30 Prozent. Das führt dazu, dass der Körper Feuchtigkeit abgibt. Folgen sind trockene Hautpartien, Ekzeme, gereizte Augen, Husten und ein geschwächtes Abwehrsystem des Körpers, was sich mit zu trockenen Schleimhäuten erklären lässt. Diese können Bakterien und Viren schlechter abhalten und die Wahrscheinlichkeit einer Erkältung steigt. Eine weitere Folge: In trockener Luft befindet sich mehr Staub, der vor allem Asthmatikern das Leben erschwert. Interessant zu wissen: Geht es um trockene Luft, sind der absolute und der relative Feuchtegehalt zu unterscheiden. Der erste Wert gibt an, wie viel Gramm Wasser ein Kubikmeter Luft enthält. Die relative Luftfeuchtigkeit beschreibt, wie stark die Aufnahmefähigkeit ausgereizt ist. Der Hintergrund: Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit mitführen als kalte. Sinkt die Lufttemperatur, steigt die relative Feuchte an, auch wenn sich die absolute Feuchte nicht verändert. Gründe für trockene Heizungsluft im Winter Im Winter ist die Außenluft sehr kalt. Sie kann wenig Wasser mitführen und hat daher einen geringen absoluten Feuchtegehalt. Gelangen die Luftmassen dann ins Haus, erwärmen sie sich durch die Heizung. Da sich der absolute Feuchtegehalt nicht verändert, die wärmere Luft aber mehr Wasserdampf aufnehmen kann, sinkt die relative Feuchte und es entsteht trockene Heizungsluft. Besonders spürbar ist das Phänomen bei Kaminöfen, die sehr viel Wärme in den Raum einbringen. Das heißt: Je niedriger die Außentemperaturen sind, je öfter Hausbesitzer lüften und je stärker sie im Winter heizen, umso trockener ist die Raumluft. Auch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit ist ungesund Liegt die relative Feuchte der Raumluft dauerhaft über 60 Prozent, kann auch das der Gesundheit schaden. Denn dann überleben Bakterien und Viren länger in der Luft. Sie vermehren sich im feuchten Milieu deutlich schneller und stellen eine größere Gefahr für den Menschen dar. Hinzu kommt die Tatsache, dass sehr feuchte Luft öfter zu Schimmel führt. Der Grund dafür: Kühlt die Raumluft an kalten Oberflächen ab, kann sie weniger Wasserdampf mitführen. Die Feuchtigkeit kondensiert wie an einer kalten Flasche aus dem Kühlschrank und bildet einen optimalen Nährboden für Schimmelsporen. Sichtbar ist das zum Beispiel durch Kondenswasser am Fenster, einem Anzeichen dafür, dass Verbraucher richtig lüften sollten. 5 einfache Tipps gegen zu trockene Luft Wie es um die Feuchtigkeit der Raumluft steht, verraten einfache Hygrometer. Zeigen diese dauerhaft zu trockene Werte an, sollten Verbraucher richtig heizen und lüften. Dabei kommt es vor allem darauf an, zwei bis dreimal täglich zu lüften und alle Thermostate auf die optimale Raumtemperatur einzustellen. Hilft das allein nicht, können sie die Raumluft mit den folgenden Tipps befeuchten: #Tipp 1: Wasserschalen und Luftbefeuchter für die Heizung Die einfachste Lösung gegen trockene Luft stellen Wasserschalen oder einfache Luftbefeuchter dar. Während Erstere auf dem Fensterbrett stehen, hängen Letztere am Heizkörper. Heizungswärme lässt die Flüssigkeit verdampfen, wodurch die Luftfeuchtigkeit zunimmt. Die Lösung kostet nichts, wirkt allerdings auch nur wenig. Außerdem vermehren sich Bakterien im Wasser, wenn Verbraucher dieses nicht regelmäßig tauschen. #Tipp 2: Pflanzen im Raum geben Feuchtigkeit ab Auch grüne Pflanzen geben Feuchtigkeit über ihre Blätter ab. Ist die Heizungsluft nur etwas zu trocken, kann das schon ausreichen, um für gesunde Luftverhältnisse zu sorgen. Positiver Nebeneffekt: Pflanzen binden CO2. Sie geben Sauerstoff ab und sorgen für ein gesundes Wohnumfeld. #Tipp 3: Nach dem Duschen die Badtür öffnen Beim Duschen und Baden nimmt die Luft viel Wasser auf. Während das im Badezimmer selbst zu einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit führt, hilft es in anderen Räumen gegen trockene Luft. Denn durch die geöffnete Tür verteilen sich die feuchten Luftmassen im Haus. #Tipp 4: Im Winter richtig lüften Die trockene Luft im Winter hilft, Feuchte aus dem Haus zu bekommen. Zeigt das Hygrometer allerdings schon sehr niedrige Werte an, ist trockene Heizungsluft die Folge. Experten empfehlen daher, alle Fenster zwei bis dreimal täglich nur wenige Minuten voll zu öffnen, um Schadstoffe und Gerüche abzuführen. Das Lüften bei Regen hilft dabei, trockene Heizungsluft zu befeuchten. Unser Ratgeber gibt weitere Tipps zum richtigen Lüften im Winter. #Tipp 5: Luftbefeuchter einsetzen Luftbefeuchter sind die zuverlässigste Lösung gegen trockene Heizungsluft. Die Geräte sind zwar mit höheren Anschaffungskosten verbunden, sorgen dafür aber meist selbstständig für die richtige Luftfeuchtigkeit. Erhältlich sind dabei elektrische Verdampfer, Verdunster und Zerstäuber. Was diese voneinander unterscheidet und wann welches Gerät am besten geeignet ist, zeigt unser Ratgeber zum Thema Luftbefeuchter. Richtiges Lüften bei zu feuchter Luft im Raum Ist die Raumluft im Winter anhaltend zu feucht, hilft die regelmäßige Fensterlüftung. Vor allem an kalten Tagen senken Hausbesitzer die Feuchtigkeit auf diese Weise merklich. Hilfreich sind dann außerdem Schüsseln mit Reis oder Salz, die Wasserdampf binden und ausreichend hohe Lufttemperaturen, um die Kondensation an kalten Oberflächen zu vermeiden. Darüber hinaus kommen auch elektrische Luftentfeuchter zum Einsatz. Foto: Adobe Stock | galaganov