Der Wasserverbrauch pro Person sinkt – wie man noch mehr Wasser sparen kann

Wasserverbrauch pro Kopf

 

Entgegen der Annahmen aus den 1970er und 1980er Jahren steigt der Wasserverbrauch pro Person in Deutschland nicht stetig. Im Gegenteil: er sinkt. Das liegt zum einen an technologischen Fortschritten, die den Wasserverbrauch vieler Haushaltsgeräte reduzieren. Zum anderen lässt sich diese Entwicklung auf ein verändertes Bewusstsein der Bevölkerung zurückführen. Natürliche Ressourcen sollten nicht verschwendet werden. Diese Erkenntnis ist nicht neu, aber erst in den letzten Jahrzehnten ziehen die Menschen daraus auch vermehrt Konsequenzen. Im Folgenden sind Tipps aufgeführt, um noch mehr Wasser zu sparen.

 

Die Zahlen: Wie hoch ist der Wasserverbrauch pro Person und wofür wird das Wasser gebraucht

Der Wasserverbrauch pro Person liegt laut Umweltbundesamt bei 121 Litern pro Tag. Noch um 1970 lag diese Zahl bei 140 Litern. Deutschland liegt damit im europäischen Vergleich weit vorne und zählt zu den sparsameren Nationen.

Wasserverbrauch Deutschland

Quelle: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft

 

Verwendet wird das Wasser zum Trinken und Kochen genauso wie zum Spülen des Geschirrs, zum Putzen oder zur Körperpflege. Einen noch größeren Anteil verbraucht das Duschen und das Waschen der Wäsche. Die meisten (fast 40) Liter werden wortwörtlich die Toilette hinuntergespült und durch die Bedienung der Toilettenspülung verbraucht.

 

Wasserverwendung im Haushalt

Quelle: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft

 

Rechnet man das sogenannte virtuelle Wasser hinzu, erhält man gänzlich andere Zahlen. Als virtuelles Wasser bezeichnet man das Wasser, das zur Herstellung von Produkten, die man verbraucht, nötig ist. Dabei kommt Deutschland auf ca. 4.000 Liter pro Person. Wer also global Wasser sparen möchte, muss nicht nur im eigenen Haus achtsam sein, sondern auch das eigene Konsumverhalten überprüfen.
Das Wasser ist in Deutschland zwar relativ günstig (wenn auch der Preis in den letzten Jahren gestiegen ist), dennoch kostet vor allem der Energieverbrauch beim Warmwasser eine Menge Geld. Wasser einzusparen, kann also nicht nur eine ethische Frage des Ressourcensparens sein, sondern auch den eigenen Geldbeutel schonen.

 

Wasserverbrauch abhängig von Haushaltsgröße

Je nachdem wieviele Menschen in einem Haushalt leben, wird unterschiedlich viel Wasser verbraucht. Hier ein kurzer Überblick über den durchschnittlichen Energieaufwand für die jährliche Warmwasserbereitung:

 

Personen Durchschnittlicher Energieaufwand für jährliche Warmwasserbereitung Durchschnittliche Kosten pro Jahr
1 Strom Durchlauferhitzer: 870 kWh 230 Euro*
Gasetagenheizung: 1.100 kWh 80 Euro*
2 Strom Durchlauferhitzer: 1.300 kWh 340 Euro*
Gasetagenheizung: 1.800 kWh 150 Euro*
3 Strom Durchlauferhitzer: 1.750 kWh 460 Euro*
Zentrale Erwärmung mit Heizöl: 3,500 kWh 315 Euro*
4 Strom Durchlauferhitzer: 2.500 kWh 650 Euro*
Zentrale Gasheizung: 3.900 kWh 270 Euro*

Quelle: co2online.de

 

*Strom: 26 Cent pro kWh, Gas: 7 Cent pro kWh (inkl. Grundpreis), Heizöl: 90 Cent pro Liter (rund 10 kWh)

 

Tipps und Tricks zum Wassersparen

Wasser kann an allen Ecken und Enden gespart werden. Dafür braucht es nicht viel Aufwand. Kleine Veränderungen in alltäglichen Handlungen können schon eine Menge ausmachen.
So sollte zum Beispiel beim Zähneputzen genauso wenig das Wasser durchgehend laufen wie beim Händewaschen oder beim Einseifen in der Dusche. Generell ist Duschen deutlich wassersparender als Baden. Beim Baden verbraucht man ca. 135 Liter, während man beim Duschen mit ca. 35 Litern auskommt. Das ist ein großer Unterschied, weshalb das Baden die Ausnahme bleiben sollte. Auf den Duschkopf kann außerdem noch ein Durchflussmengenregler angebracht werden, der zusätzlich bis zu 50 Prozent des Verbrauchs einsparen kann.

Die Waschmaschine sollte nur dann angeschaltet werden, wenn sie voll ist. Zudem können genau wie beim Geschirrspüler Sparprogramme sinnvoll genutzt werden. Ist das Geschirr zum Beispiel nur leicht beschmutzt, braucht es nicht das volle Programm oder die höchste Temperatur. Bei beiden Geräten ist in jedem Fall vor dem Kauf auf den Energieverbrauch zu achten. Dieser ist meist auf dem Gerät oder auf der Verpackung ausgezeichnet. Hier auf das fortschrittlichere und sparsamere Produkt zu setzen, kann die Energiekosten beträchtlich senken.

Der größte Wasserverbrauch im Haushalt findet, wie erwähnt, auf der Toilette statt. Es sollte deshalb mit der Toilettenspülung sparsam umgegangen werden. Dabei helfen sogenannte Stoppkästen. Damit kann die Spülung manuell unterbrochen werden. Diese sind in neueren Spülkästen standardmäßig integriert, können aber auch leicht nachgerüstet werden. Die Nachrüstsätze kosten nur wenige Euro im Baumarkt und machen sich schnell bezahlt.

Unterschätzte Wasserverschwender sind undichte Wasserhähne. Tropft der Hahn, kann das mehrere Liter am Tag kosten. Dabei ist das Problem meist mit einer neuen Dichtung behoben. Diese kann im Baumarkt gekauft und auch ohne handwerkliches Geschick angebracht werden.

Auch beim Blumengießen ist es möglich, weniger Wasser zu verwenden. Zum einen sollten Blumen nicht exzessiv, sondern nur nach Bedarf gegossen werden. Die richtige Gießmenge spart nicht nur Wasser, sondern schafft auch die idealen Bedingungen für die Pflanzen. Zum anderen ist es hilfreich, zu gießen, wenn es kühler ist. Dann verdunstet weniger Wasser und es wird effektiver genutzt. Wer im Garten eine Regentonne aufstellen kann, sollte dies unbedingt tun und so für das Blumengießen keinen einzigen Cent mehr ausgeben müssen.

Wasser zu sparen, ist also ganz einfach. Mit nur wenigen Veränderungen können auf das Jahr gerechnet, viele Liter gespart werden. Und gerade im Bereich des Warmwassers kann das die Kosten deutlich verringern.

 

Sparen Sie Energie im Haushalt – hier finden Sie weitere Tipps

 

Quelle: Bosch Thermotechnik
Foto: Rido – Fotolia.com