Eine Wallbox ist eine kleine Ladestation für Elektroautos, die Sie bei sich zuhause installieren können. Durch ihre kompakte Bauform lässt sie sich einfach an der Garagenwand montieren. Alternativ sind sie freistehend oder im Außenbereich aufstellbar.

 

Laden mit Steckdose ist langsam und unsicher

Eine Wallbox ist mit zusätzlichen Kosten verbunden und ein Elektroauto lädt prinzipiell an jeder Steckdose, wie man sie in vielen Garagen oder Carports hierzulande vorfindet. Warum sollte man zur Wallbox greifen? Die Ladestation für Zuhause wartet mit einigen entscheidenden Vorteilen auf.

Ein Elektroauto lädt auf den ersten Blick problemlos an einer Haushaltssteckdose. Ideal ist das allerdings nicht: die Ladezeiten sind hoch und die Elektrik leidet unter der Dauerbelastung. Da eine normale Schukosteckdose jedoch nur maximal 3,68kW Leistung abgibt – meist eher weniger – kann der Ladevorgang sehr in die Länge gezogen werden. Einige aktuellere Elektroautos müssten für über zwanzig Stunden oder mehr ans Hausnetz. Eine Wallbox schafft unter Verwendung mehrerer Phasen (Dreiphasenwechselstrom) bis zu 22kW und ist somit um ein Vielfaches schneller.

Die Haushaltssteckdose ist aus einem weiteren Grund alles andere als die beste Lösung für das Laden eines Elektroautos: ein Elektroauto lädt lange und mit einer dauerhaft hohen Ladeleistung. Dafür ist die übliche Haushaltselektrik nicht ausgelegt. Die hohe Belastung beansprucht die Elektrik massiv. Die Bauteile werden heiß, verschleißen und es besteht die Gefahr eines Kabelbrands.

Eine Wallbox lädt also deutlich schneller, sicherer und erlaubt obendrein das Laden mit Solarstrom aus der eigenen Photovoltaikanlage.

 

Was für eine Wallbox spricht:

+ Eine Wallbox liefert eine höhere Leistung und lädt deutlich schneller. Der Leistungsbereich reicht beim Laden mit Wechselstrom von 3,7 bis 22 kW.

+ Wallboxen sind speziell auf Elektrofahrzeuge ausgelegt und stimmen die Ladeleistung mit dem angeschlossenen Fahrzeug ab. So wird der Stromer gleichzeitig sicher und schnell geladen und die hauseigene Elektrik nicht überlastet. Bei Störungen trennt die Wallbox automatisch die Verbindung zum Netz. Die hauseigene Ladestation verfügt zusätzlich über FI-Schutzschalter, die Stromschläge verhindern.

+ Auch der Komfort spielt eine Rolle: An einer Wallbox ist mindestens ein passendes Ladekabel montiert. So müssen Sie nicht bei jedem Ladevorgang mit einem Kabel hantieren.

+ Im Konzert mit einer Photovoltaikanlage mit Solarspeicher lädt man sein Elektroauto über die Wallbox zusätzlich mit dem eigenen Solarstrom und spart so umweltschonend Ladekosten.

 

Was kostet eine Wallbox?

Die Gerätekosten staffeln sich grob nach Leistung.

Leistung der Wallbox Preise im Durchschnitt
3,7 bis 11 kW 400 – 1.000 Euro
11 bis 22 kW 600 – 2.000 Euro

Wallboxen mit einer Leistung von bis zu 11kW kosten im Durchschnitt 400 bis 1.000 Euro.

Die Leistungsklasse mit 22kW Ladeleistung ist ein wenig teurer. Preise von 600 – 2.000 Euro sind hier oft zu finden mit einem Schwerpunkt um die 1.000 bis 1.400 Euro.

Die Montagekosten variieren abhängig von der individuellen Situation. Sind Wanddurchbrüche erforderlich? Kann die Wallbox an der Wand installiert werden? Müssen neue Kabel verlegt werden? Im Standardfall sollte man bei allen anfallenden Arbeiten – Anfahrt, Montage, Kabelverlegung, elektrische Arbeiten wie FI-Installation, Genehmigung für 22kW-Ladeleistung beim Netzbetreiber, Arbeitszeit – mit Installationskosten um die 1.000 – 1.200 Euro kalkulieren.

 

Förderprogramme unterstützen die Anschaffung einer Wallbox

Informieren Sie sich über Förderprogramme für Wallboxen! So bietet zum Beispiel die KfW Bank über die Programme Energieeffizient Sanieren (151 und 430) sowie über das Umweltprogramm (240,241) attraktive Fördergelder für Privatpersonen und Unternehmer an.

Neben den Programmen der KfW gibt es viele Förderprogramme von Kommunen und Bundesländern sowie spezielle Programme der Stromversorger.

 

Kann ich eine Ladestation selbst montieren?

Auf gar keinen Fall sollten Sie eine Wallbox in Eigenregie installieren – der Betrieb einer Wallbox erfolgt mit Dreiphasenwechselstrom („Starkstrom“)!  Die Installation sollte unbedingt ein Fachmann vornehmen. Nur dieser kann auch sicherstellen, ob der Netzanschluss zuhause stark und sicher genug ist und die entsprechenden Arbeiten fachgerecht ausführen.

 

Kann ich eine Wallbox im Mehrfamilienhaus anbringen?

Derzeit ist die Installation einer Wallbox im Mehrfamilienhaus – ob Mieter oder in Eigentümergemeinschaft – nicht ohne Rücksprache möglich.

Ein Rechtsanspruch besteht nicht (ist aber derzeit in Arbeit). Alle betroffenen Gruppen müssen bei der Installation einer Ladesäule zustimmen. Deshalb müssen in diesem Fall die Eigentümer oder die Hausverwaltung vorab informiert und ein Konsens erzielt werden, bevor irgendwelche Arbeiten beginnen oder ein Auftrag erteilt wird. Der Beschluss für eine Wallbox hat momentan noch einstimmig auszufallen.

Sind Sie in einem Mietverhältnis, sollten Sie klären, wie mit der Ladestation umgegangen wird, wenn Sie ausziehen sollten.

 

Welche Leistung sollte die Wallbox haben?

Eine Ideallösung gibt es nicht; die Ladestation sollte zum Auto passen. Beim Ladevorgang entscheidet die schwächste der Komponenten über die maximale Ladeleistung: der On-Board Charger des Autos selbst, die Leistung der Wallbox und das verwendete Ladekabel.

Viele Modelle haben eine AC-Ladeleistung von 11kW, wenngleich der Anteil an Fahrzeugen mit einer größeren Leistung anwächst. Eine teurere Wallbox mit 22kW Leistung wäre unnötig, da das Auto trotzdem nur mit 11kW aufladen würde.

Ladezeit:

  • Ladezeit = Kapazität der Batterie / Ladeleistung.

Die Ladeleistung wiederum ergibt sich aus der Anzahl der Phasen sowie der Spannung und der Stromstärke an ihrer Wallbox.

  • Ladeleistung (W) = Anzahl der Phasen * Spannung (V) * Stromstärke (A)

Vereinfacht dargestellt ergibt sich die Ladezeit aus der Kapazität der Batterie des Stromers geteilt durch die Ladeleistung der Ladestation. Ein Auto mit einer Kapazität von 38 Kilowattstunden (kWh) würde an einer Steckdose über fünfzehn Stunden laden. An einer 22kW Wallbox wäre eine volle Ladung in nicht einmal zwei Stunden erledigt.

Ein formeller Aspekt kommt bei der Wallboxauswahl hinzu: Wallboxen mit einer Leistung ab 12kW muss der Netzbetreiber genehmigen. Bei einer Leistung zwischen 3,6 bis 12kW müssen sie jedoch nur dort angemeldet werden.

11kW empfehlen sich derzeit als goldene Mitte. Sie sind stark genug, um E-Autos über Nacht zu einem guten Teil oder ganz aufzuladen. Meist entlädt man den Akku im Tagesgang ohnehin nur zu einem Teil. Zusätzlich erfordern sie keine Genehmigung und sind preiswert. Mittelfristig können Sie allerdings schon 22kW-AC-Wallboxen im Blick behalten und den Kabelquerschnitt auf eine 22kW Installation hin auslegen. Dann können Sie später problemlos aufrüsten.

 

Text: Bosch Thermotechnik GmbH
Foto: © Karin & Uwe Annas