Wer eine Wärmepumpe kaufen möchte, benötigt eine qualifizierte Beratung, damit er auch im Vergleich zu anderen Heizsystemen eine sichere Kaufentscheidung treffen kann. Ist mein Haus für eine Wärmepumpe als Heizung überhaupt geeignet? Lohnt es sich im direkten Vergleich, eine Wärmepumpe zu kaufen? Wo soll ich meine Wärmepumpe kaufen? Effizienzhaus-online bietet Ihnen einige Tipps, die Ihnen die Kaufentscheidung erleichtert.

 

Keine Wärmepumpe kaufen ohne genaue Planung und Beratung!

Eine Wärmepumpe eignet sich sehr gut zum Heizen, kann bei Bedarf im Sommer auch kühlen und lässt sich prima mit einer Wohnungslüftung kombinieren. Was Ihre neue Wärmepumpe alles können sollte, muss im Vorfeld klar sein, damit Sie guten Gewissens die richtige Wärmepumpe kaufen. Ebenso die Frage, wie groß Ihre neue Wärmepumpe dimensioniert sein soll.

Eine Beratung durch einen Heizungsinstallateur schafft Klarheit. Er analysiert die Heizlast des Gebäudes und ermittelt die Heizkreistemperatur, ebenso wie den konkreten Bedarf an Warmwasser. Mit diesen Daten kann er passende Wärmepumpen und andere Heizsysteme im Vergleich vorschlagen.

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Grundsätzlich gilt: Je niedriger die Vorlauftemperatur im Heizkreis, desto effizienter kann eine Wärmepumpe arbeiten. Optimal geeignet, um eine Wärmepumpe zu kaufen und zu installieren, sind deshalb Fußbodenheizungen und bereits energetisch sanierte Gebäude (Fenster/Dämmung).

Günstiger Zeitpunkt für den Kauf einer Wärmepumpe ist die Modernisierung deshalb, wenn sowieso ein Kesseltausch ansteht und weitere energetische Sanierungsmaßnahmen gleichzeitig geplant sind. Hohe Fördermöglichkeiten beim Umstieg auf eine Wärmepumpe machen diese Heizungssanierung besonders attraktiv.

 

Welche Wärmepumpe sollten Sie kaufen?

Wärmepumpenarten Übersicht

Wärmepumpen gibt es in unterschiedlichen Bauarten, die es vor dem Kaufen einer Wärmepumpe zu vergleichen gilt. Wichtig sind auch die örtlichen Gegebenheiten, die man am besten gemeinsam mit einem Fachbetrieb besichtigen sollte.

  • Luft-Wärmepumpen sind beim Kauf die günstigste Variante, erreichen aber auch nur die geringste Jahresarbeitszahl. Sie können bei niedrigen Lufttemperaturen im Winter nicht effizient arbeiten und kommen deshalb überwiegend im Neubau zum Einsatz oder als Ergänzung zu einer bestehenden Heizung, die bei hohen Minusgraden mit einspringt.
  • Bei Erd-Wärmepumpen wird weiter unterschieden, ob die Erdwärme horizontal in der Fläche durch einen Kollektor oder vertikal durch eine Erdsonde aufgenommen wird. Guten Gewissens können Sie eine Erd-Wärmepumpe mit Erdsonde nur dann kaufen, wenn die Kosten für die genehmigungspflichtige Bohrung genau zu fixieren sind.
  • Bei Wasser-Wärmepumpen wird die Wärme im Grundwasser durch einen Brunnen erschlossen. Diese Bauart bedarf einer besonderen Genehmigung, die nicht überall erteilt wird.

 

Welche Kosten entstehen, wenn ich eine Wärmepumpe kaufen will?

Die Preise für die Anschaffung von Wärmepumpe inklusive Pufferspeicher, Trinkwasserspeicher und Regelung betragen zwischen rund 12.000 Euro und etwa 30.000 Euro. Hinzu kommen, je nach Bauart, beim Kaufen noch die Kosten für die Erschließung, die zwischen 1.000 und 20.000 Euro schwanken können. Im Vergleich sind Wärmepumpen teurer als eine Öl-  oder Gasheizung, allerdings sind die Betriebskosten bei einer Wärmepumpe mit 400 – 1.000 Euro pro Jahr für Wärmepumpenstrom im Vergleich deutlich günstiger. Mehr zu den Wärmepumpen Kosten finden Sie in unserem entsprechenden Artikel.

 

Welche Förderung erhalten Sanierer beim Kauf einer Wärmepumpe?

Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) erhalten Sanierer attraktive Fördermittel für die Wärmepumpe. Zur Wahl stehen dabei Zuschüsse sowie zinsgünstige Darlehen mit hohen Tilgungszuschüssen (Darlehensvariante ab 01.07.2021), die Hausbesitzer über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beziehungsweise die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bekommen. Bis einschließlich Juni 2021 besteht außerdem die Möglichkeit, Zuschüsse vom BAFA mit einem günstigen Ergänzungskredit aus dem KfW-Programm 167 zu kombinieren.

Die Höhe der Zuschüsse hängt von der Art der alten und neuen Heizung ab:

    • 30 Prozent für Hybridheizung aus Gas-Brennwerttherme und Wärmepumpe
    • 35 Prozent für eine neue Wärmepumpe
    • 10 Prozent extra für den Austausch einer Ölheizung
    • 5 Prozent extra für Umsetzungen von Maßnahmen aus einem BAFA-Sanierungsfahrplan (iSFP)

Insgesamt bekommen Sanierer über den Programmteil „Einzelmaßnahmen“ der Bundesförderung (BEG EM) Zuschüsse in Höhe von 20 bis zu 50 Prozent der Gesamtkosten. Neben der Demontage der Altgeräte zählen dazu auch Kosten für die Anschaffung sowie die Montage der Wärmepumpe oder Umfeldmaßnahmen wie den Austausch von Heizflächen.

Wichtig zu wissen ist, dass die Förderung unbedingt vor der Vergabe von Liefer- und Leistungsverträgen über die Webseite des BAFA zu beantragen ist. Wer den Antragszeitpunkt verpasst hat, kann stattdessen den Steuerbonus für die Sanierung oder den Steuerbonus für Handwerkerleistungen nutzen. Beide lassen sich rückwirkend beantragen.

Übrigens: Über den Programmteil „Wohngebäude“ (BEG WG) gibt es Zuschüsse und Darlehen mit Tilgungszuschüssen ab Juli 2021 auch im Neubau. Voraussetzung ist der Bau eines Effizienzhauses. Fördermittel bekommen Bauherren dann jedoch für die gesamten Baukosten. Die Zuschuss- beziehungsweise Tilgungszuschuss-Höhe hängt dabei vom Effizienzhaus-Niveau ab und reicht von 15 bis 27,5 Prozent. Bis Juni 2021 gibt es Darlehen mit Tilgungszuschuss noch über das KfW-Programm 153.

Einen Überblick über aktuelle Fördermöglichkeiten geben wir im Beitrag zur Förderung der Wärmepumpe.

 

Wie können Sie den Kauf Ihrer Wärmepumpe finanzieren?

Nicht jeder, der eine neue Wärmepumpe kaufen möchte, kann diese in bar zahlen. Die KfW-Bankengruppe gewährt Bauherren und Hausbesitzern für Wärmepumpen besonders zinsgünstige Kredite. Einige Programme lassen sich mit dem BAFA-Zuschuss kumulieren.

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Foto: Buderus