In die Jahre gekommene, undichte und schlecht dämmende Fenster sind wahre Energiefresser. Durch die alte Verglasung und den verzogenen Rahmen wird der Garten fast genauso mit geheizt wie das eigene Wohnzimmer. Aktuelle Wärmedämmfenster – egal aus welchem Material – sind den alten Exemplaren vor 1995 in punkto Wärmedämmung haushoch überlegen. Hochmoderne Komponenten der Wärmedämmfenster machen diese Entwicklung möglich: Neben der Rahmen-Konstruktion – also dem Fensterprofil – trägt auch das verwendete Isolierglas – immer öfter eine Dreifach-Verglasung – zum enormen Energieeinsparpotential bei. Moderne Wärmedämmfenster erreichen Wärmedämmwerte, die sich immer mehr den Dämmwerten von Mauerwerk nähern. U-Wert von Fenstern Die Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) schreibt energetische Kennwerte als Mindestanforderungen vor, die auch neue Fenster nicht überschreiten dürfen. Allerdings hat sich der den Wärmeverlust eines Fensters bestimmende U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) von mehr als 5 W/(m²·K) in den 70er Jahren bei einfachverglasten Fenstern auf heute durchschnittlich 1,2 W/(m²·K) verbessert. Je geringer der U-Wert, desto besser die Wärmedämmeigenschaften des Fensters: Uw = Fenster (w steht für window), also das gesamte Fenster Uf = Rahmen (f steht für frame) Ug = Glas (g steht für glazing) Die EnEV 2014 schreibt einen U-Wert von 1,3 W/(m²·K) als Mindestanforderung vor, eine KfW Förderung gibt es nur für Fenster mit einem U-Wert von 1,1 W/(m²·K) und besser. Verglasung bei Fenstern Eine Zweifach-Verglasung ist heute bei einem Wärmedämmfenster Standard, immer häufiger kommen Fenster mit einer Dreifach-Verglasung zum Einsatz. Der Scheibenzwischenraum ist mit Edelgas befüllt. Je nach Glastyp wird eine oder mehrere metallische Beschichtungen aufgebracht. Die beschichteten Wärmeschutzgläser lassen kurzwellige Sonnenstrahlen rein, reflektieren aber die langwelligen Wärmestrahlen aus dem Wohnraum wieder nach innen. Als Edelgas für den isolierenden Scheibenzwischenraum kommen meist Argon oder Krypton zum Einsatz. Eine Zweifach-Verglasung mit Argon-Gasfüllung erreicht heute einen Ug-Wert von 1,1 W/(m²·K) Eine Dreifachverglasung mit Krypton-Gasfüllung kann heute einen U-Wert für den Rahmen (Ug) von 0,5 W/(m²·K) erzielen. Fensterrahmen Moderne Rahmen erreichen mit ihren verschieden dimensionierten Luftkammern, exakt abschließenden Dichtungen und fortschrittlichen Dämmmaterialien faszinierende U-Werte (Uf) bei einem Wärmedämmfenster. Hersteller optimieren die Anzahl sowie die Größe der Luftkammern in den Rahmen-Profilen sowie die Bautiefe immer weiter und sorgen so für einen optimalen Wärmeschutz. Neben einer hervorragenden Wärmedämmung muss der Rahmen höchste Stabilität aufweisen. Rahmen mit 5- oder 6-Kammer-Profilen erreichen einen U-Wert (Uf) von 1,3 – 1,0 W/(m²·K). Fenster, die im Rahmen mit einem speziellen Wärmedämmkern ausgestattet sind, können zusammen mit einer Dreifach-Verglasung einen U-Wert von 0,7 W/(m²·K) erreichen. Wärmedämmfenster: Eine perfekte Kombination Wenn Fensterrahmen und Verglasung bei einem Wärmedämmfenster perfekt aufeinander abgestimmt sind, fällt der Unterschied zwischen der Temperatur im Wohnraum und der Oberflächentemperatur der inneren Fensterfläche nur noch sehr gering aus. In den Raum fallende Kälte und ein unangenehmer Luftzug gehören mit einem Wärmedämmfenster der Vergangenheit an. So wird auch der Bereich unmittelbar vor dem Fenster wieder nutzbar, den man bei den alten, undichten Fenstern lieber gemieden hat. Quelle: Bosch Thermotechnik/VFF/DS Foto: Dario Sabljak – Fotolia.com