Die Sonne liefert eine nie versiegende Menge Energie gratis frei Haus. Zumindest bis zum Dach. Wer sie nutzbar macht, verfügt über eine zukunftsfähige und günstige Energiequelle. Photovoltaik und Solarthermie sind zwei elegante Wege, um im Eigenheim umweltfreundlich erneuerbare Energie einzusetzen.

 

Was darf es sein: Strom oder Wärme?

Solarthermie oder Photovoltaik?

Wer eine Solaranlage installieren möchte, muss sich für eines der beiden Systeme entscheiden oder die verfügbare Dachfläche teilen. Was bringt also mehr Gewinn für die Umwelt und was lohnt sich finanziell am meisten? Wie so oft lässt sich hier keine pauschale Antwort geben. Die sinnvollste Lösung hängt von der Nutzung und den Bedingungen des individuellen Gebäudes ab.

 

Bei guter Dämmung und geeigneter Heizanlage mit großem Zwischenspeicher und Flächenheizungen ist Solarthermie häufig die empfehlenswerte Lösung. Die Wärmeproduktion am Ort des Verbrauchs und die hohe Ausbeute der Solarkollektoren machen sie attraktiv. Die Heizkosten sinken und sparen Sie bares Geld.

Photovoltaik lohnt sich in Deutschland beim aktuellen Stand der Einspeisevergütung vor allem, um über den Eigenverbrauch die Stromkosten zu senken. Das macht sie auch die Kombination von Wärmepumpe mit Photovoltaik interessant, um den Kompressor mit Strom aus erneuerbaren Energien zu betreiben.

 

Voraussetzungen und Standort

Ob Photovoltaik oder Solarthermie: Die wichtigste Voraussetzung für den gewinnbringenden Betrieb einer Solaranlage ist der passende Standort. Ein Solardach sollte einige Bedingungen erfüllen:

Dachfläche: Eine Photovoltaikanlage benötigt ungefähr 8 bis 10 Quadratmeter Fläche pro Kilowatt Peak Leistung (kWp), Die meisten Photovoltaikanlagen auf Einfamilienhäusern haben eine Leistung von 3 – 10 kWp. Eine Solarthermieanlage fällt kleiner aus: Warmwasseranlagen haben meist einen Flächenbedarf von 1,5 Quadratmetern pro Person im Haushalt, während Solaranlagen zur Heizungsunterstützung ungefähr einen Quadratmeter Kollektorfläche pro 10 Quadratmetern Wohnfläche in Anspruch nehmen.

Dachausrichtung: Ein südlich ausgerichtetes Dach ist ideal, wenn Sie eine Solaranlage installieren wollen. Bei beiden Solaranlagentypen ist aber auch eine teilweise Ausrichtung nach Ost oder West generell kein Problem – in vielen Fällen ist diese Ausrichtung sogar vorteilhaft, da die Energiegewinnung mit einem erhöhten Strom- und Wärmebedarf im Haushalt zusammenfällt (morgens bei Ostausrichtung, abends bei Westausrichtung).

Dachneigung: Um Sonnenenergie maximal aufzunehmen muss sie möglichst senkrecht auf Kollektoren oder Solarmodule treffen. Der mittlere Sonnenstand ändert sich über das Jahr und auch mit zunehmender Entfernung vom Äquator. Den idealen Winkel berechnet daher der Fachmann für Ihr Gebäude, bevor Sie die Solaranlage installieren lassen.

Da eine heizungsunterstützende Solarthermieanlage vor allem in den Übergangszeiten und im Winter gefragt ist, wenn die Sonne flacher steht, müssen die Module steiler stehen als bei Photovoltaikanlagen: während Photovoltaikanlagen am besten bei einer Dachneigung von 30 – 35 Grad arbeiten, sollten Solarthermiekollektoren idealerweise mit einem Winkel von 30 – 70 Grad aufgestellt sein.

Verschattung: Die Dachfläche darf nicht verschattet sein. Wichtig: Prüfen Sie bei der Planung auch perspektivisch, ob in einigen Jahren höher wachsende Bäume oder neue Gebäude die Sonneneinstrahlung beeinträchtigen könnten!

Statik: Wichtig ist zudem eine Dachkonstruktion mit ausreichend Tragkraft. Module bzw. Kollektoren, Halterungen, Leitungen und zusätzliche Geräte müssen sicher zu befestigen sein. Daraus ergeben sich bei manchen Altbauten Einschränkungen.

 

Kosten von Solaranlagen

Kosten von Solarthermieanlagen:  Solarthermieanlagen für die Warmwasserzeugung kosten circa 4.000 Euro bei einem Einfamilienhaus mit 4 Personen Wenn Sie eine Solaranlage installieren wollen, die auch die Heizung unterstützt, planen Sie Ausgaben von etwa 8.000 Euro ein. Wenn Sie eine thermische Solaranlage installieren wollen, können Sie mit staatlichen Fördergeldern von 30% über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) rechnen.

Die Kosten für eine Photovoltaikanlage lassen sich am besten pro Kilowattstunde Peak-Leistung (kWp) angeben: Sie liegen bei bis 5 kW derzeit bei etwa 1.400 Euro/kWp mit weiter sinkender Tendenz. Eine Solaranlage kostet bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus also zwischen 5.000 – 14.000 Euro.

Ein Solarstromspeicher erhöht noch einmal die Kosten um durchschnittlich 7.000 bis 12.000 Euro. Diese Systeme werden in einigen Bundesländern zusätzlich mit Förderprogrammen für Solarstromspeicher bedacht.

 

Solaranlagen installieren heißt nachhaltig investieren

Wer eine Solaranlage installiert, will die Umwelt entlasten, aber auch den eigenen Geldbeutel. Eine Investition soll sich rentieren. Bei der Berechnung der idealen Lösung spielen viele Faktoren eine Rolle.

Was die Umwelt angeht ist die Sache klar: sie profitiert garantiert. Eine Photovoltaikanlage hat im Schnitt nach zwei bis drei Jahren bereits mehr Energie bereitgestellt, als für ihre Produktion benötigt wurde („energetische Amortisationszeit“). Solarthermieanlagen amortisieren sich energetisch sogar noch schneller – bereits nach ein bis zwei Jahren fällt ihre energetische Bilanz positiv aus.

Die finanzielle Amortisation ist ein wenig komplexer. Photovoltaikanlagen haben laut Solar Cluster Baden-Württemberg e.V. ohne Speicher derzeit eine Rendite von circa 5 Prozent. Diese Werte sind auch mit Speicher möglich, insofern eine gute Fördermöglichkeit in Anspruch genommen wird (siehe auch: Lohnt sich Photovoltaik?)

Solarthermieanlagen sind schwerer zu beziffern. Legt man aber die aktuelle Förderkulisse zugrunde, so kann man ungefähr davon ausgehen, dass sich eine Warmwasseranlage wie auch eine heizungsunterstützende Solaranlage nach 15-18 Jahren rechnet (bei einer Lebensdauer von durchaus 20-30 Jahren).

 

Einsparpotential ermitteln

 

Eine gute Orientierung über die Kosten und die zu erwartenden Spareffekte, wenn Sie eine Solaranlage installieren, gibt Ihnen unser kostenloser Sanierungsrechner.

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