Unter einem Schwedenofen versteht man in der Regel einen Kaminofen. Beide Begriffe sind deckungsgleich. Wenn Sie also im Handel oder online nach einem Schwedenofen suchen, ist damit eigentlich ein Kaminofen gemeint und wird Ihnen unter Umständen auch unter diesem Namen angeboten. Wie funktioniert nun aber der Schwedenofen und wie ist er aufgebaut? Wir erklären Ihnen, welche Vorteile ein Schwedenofen hat und für wen sich eine solche Anschaffung lohnen könnte.

 

Aufbau und Funktion des Schwedenofens

Der Schwedenofen ist ein freistehender Ofen, dessen Feuer durch eine Glasscheibe sichtbar ist. Gerade diese Sichtbarkeit im Stile eines Kamins macht ihn für immer mehr Hausbesitzer reizvoll, da von dem fast offenen Feuer eine besondere Gemütlichkeit ausgeht. Im Zentrum steht die Brennkammer. Hier werden die Holzscheite oder Pellets eingeführt und verbrannt. Die Abgase werden über ein Rohr zum Schornstein geführt. Über die Außenwände des Schwedenofens (häufig Speck- oder Schamottesteine) wird die Wärme direkt und besonders effizient an den Raum abgegeben. Die Steine der Außenwand können auch Wärme speichern und diese erst nach und nach abgeben, wenn das eigentliche Feuer schon lange nicht mehr brennt. Dem Feuer muss Luft für die Verbrennung zugeführt werden. Diese bezieht der Schwedenofen entweder direkt aus dem Raum oder von außen durch einen installierten Luftanschluss. Nach Möglichkeit ist letztere Variante zu empfehlen, da sonst viel Sauerstoff aus dem Raum verbraucht wird, in dem Sie sich ja eigentlich aufhalten möchten.

Ein Schwedenofen muss regelmäßig gereinigt werden – mindestens einmal vor jeder Heizsaison. Dafür müssen Brennraum und Ofenrohr von Ruß und anderen Ablagerungen befreit werden. Ein Fachmann ist hierbei in der Regel nicht notwendig, zu zweit ist der Schwedenofen im Handumdrehen gereinigt. Die Reinigung sollte nicht vernachlässigt werden, da Rückstände auf Dauer nicht nur die Heizleistung senken, sondern auch ein Sicherheitsrisiko darstellen.

Zwar ist das manuelle Heizen per Hand und mit Holzscheiten im Vergleich zum Heizen mit Gas oder Öl aufwendiger, für einige gemütliche Stunden vor dem prasselnden Feuer kann sich das aber durchaus lohnen. Zudem können Heizkosten gespart werden. Nachteilig ist bei einem gewöhnlichen Schwedenofen zu vermerken, dass lediglich der Raum, in dem der Ofen steht, beheizt wird. Einen Schritt weiter gehen hier die wasserführenden Schwedenöfen.

 

Wasserführende Schwedenöfen

Ein wasserführender Schwedenofen funktioniert um Grunde wie jeder andere Ofen auch. Dem Brennraum wird Holz zugeführt, das Heizenergie und Wärme erzeugt. Der entscheidende Unterschied ist der Wärmeübertrager. Durch den Schwedenofen wird in der sogenannten Wassertasche Wasser durchgeführt. Die Wärme überträgt sich nun in Teilen auch auf das Wasser, das zu Heizwasser wird. Dieses Heizwasser kann nun überall im Haus genutzt werden. Der wasserführende Schwedenofen funktioniert nun also in kleinerem Maßstab wie eine zentrale Heizungsanlage. Durch einen Pufferspeicher kann die Energie sogar gespeichert und erst später verbraucht werden.
Diese Methode bringt einige Vorteile mit sich. Die eigentliche Heizungsanlage wird entlastet und kann bei nicht allzu kalten Temperaturen temporär sogar gänzlich ersetzt werden. Während Sie die Atmosphäre des Schwedenofens genießen, speichern Sie gleichzeitig Energie, die später noch gebraucht werden kann – ganz ohne zusätzlichen Aufwand. Das senkt die Kosten, steigert die Effizienz und schont dabei auch noch die Umwelt. Das Holz wird doppelt genutzt und erzeugt nicht nur Wärme für einen einzigen Raum. Dafür muss natürlich in der Planung und bei der Installation deutlich mehr beachtet werden. Schließlich muss der Schwedenofen nicht wie bei herkömmlichen Modellen nur mit dem Schornstein verbunden werden, er muss sich auch in das gesamte Heizungssystem integrieren lassen.

Mehr Informationen finden Sie auch unter wasserführender Kaminofen

 

Was kostet ein Schwedenofen?

Die Kosten für einen Schwedenofen hängen maßgeblich vom Modell ab. Ein einfaches Gerät kann schon für 500 Euro erworben werden. Ausgefallenere und leistungsfähigere Modelle kosten dagegen mehrere tausend Euro. Soll es eine wasserführende Variante sein, kommen der Pufferspeicher, der Wärmeübertrager und die aufwendige Installation noch hinzu. Durch die Einsparungen bei den Heizkosten kann sich die Investition aber dennoch lohnen. Zudem gibt es immer wieder staatliche Zuschüsse für wasserführende Schwedenöfen, um umweltschonende Arten des Heizens zu fördern. Nutzen Sie zur Ermittlung möglicher Fördermittel die Fördermitteldatenbanken im Internet.

 

 

Das richtige Brennholz nutzen

Bei einem Schwedenofen muss das Holz per Hand in den Ofen gelegt und entzündet werden. Dabei sollten Sie stets vorsichtig zu Werke gehen. Ebenso wichtig ist das richtige Brennholz. Die Qualität des Brennholzes ist hauptsächlich von der Feuchtigkeit abhängig. Welche Werte hier entscheidend sind und wie Sie durch die richtige Lagerung des Brennholzes die Trocknung beschleunigen, erfahren Sie in diesem Artikel: Brennholz richtig lagern.

Ein Schwedenofen kann also nicht nur optisch ein echtes Highlight in Ihren Wohnräumen darstellen. Die Auswahl an Modellen ist groß und mit wasserführenden Varianten lässt sich sogar die Heizungsanlage entlasten.

 

Foto: Adobe Stock – steheap