Viele Hausbesitzer lieben ihr altes Schätzchen. Schließlich hat es schon viele Jahre gute Dienste geleistet, wurde regelmäßig gewartet und ist noch ganz gut in Schuss. Lohnt  es sich da überhaupt, eine 20-30 Jahre alte Heizung zu ersetzen? Ja! Wir erklären, warum und zeigen Einsparpotenziale, Möglichkeiten und Kosten an einem konkreten Beispiel.

In den letzten 30 Jahren hat sich der Heizungsmarkt kontinuierlich weiterentwickelt. Während alte Konstanttemperaturkessel kaum mehr als 80 Prozent der Energie aus den Brennstoffen zum Heizen nutzen konnten, erreichen Brennwertgeräte heute fzwischen 104 und109 Prozent (alle Angaben bezogen auf den Heizwert). Das heißt: Sie holen aus der gleichen Brennstoffmenge etwa 30 Prozent mehr heraus und arbeiten sparsamer. Auch Niedertemperaturkessel, die seit den 80er Jahren im Einsatz sind, liegen mit einem Wirkungsgrad von weniger als 90 Prozent noch unter dem heutigen Optimum. Der Austausch einer alten Heizung lohnt sich also schon aus Kostengründen. Hinzu kommt die Tatsache, dass Ersatzteile immer schwieriger zu beschaffen sind. Im Falle eines Ausfalls kann die Reparatur dadurch länger dauern – wenn sie überhaupt möglich ist. Ein weiterer Grund für den Austausch sind die geringeren Umweltauswirkungen moderner Kessel. Neue Heizungen arbeiten aber nicht nur effizienter und sauberer: Sie lassen sich durch intuitive Regelsysteme und durch eine Internet-Schnittstelle die Heizung auch von unterwegs steuern. Damit wird es viel einfacher die Heizung an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Das senkt gleichzeitig die Heizkosten und sorgt für einen höheren Wohnkomfort.

Die folgende Übersicht zeigt, warum es sich lohnt, eine neue Heizung zu installieren:

•    geringere CO2-Emissionen und bessere Umwelt- sowie Klimaverträglichkeit

•    höhere Effizienz, geringerer Verbrauch und sinkende Heizkosten

•    geringere Störanfälligkeit und sichere Versorgung mit Ersatzteilen

•    intuitive und bedarfsgerechte Regelung moderner Heizungsanlagen

 

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Fallbeispiel: Sparpotenziale, Möglichkeiten und Kosten einer Sanierung

Unser Hausbesitzer wohnt mit seiner vierköpfigen Familie in einem unsanierten Einfamilienhaus nahe Frankfurt am Main, Baujahr 1985. Für Heizung und Warmwasser benötigte er für seine 140 Quadratmeter zu beheizender Wohnfläche im letzten Jahr 3.250 Liter Heizöl. Möchte die Familie eine neue Heizung installieren, stehen ihr dabei folgende Technologien zur Verfügung:

•    Öl- oder Gasheizung mit Brennwerttechnik
•    automatische Biomasseheizung für Pellets
•    Wärmepumpe für kostenfreie Umweltenergie
•    Solarthermie für Warmwasser oder Heizung

 

Die folgenden Abschnitte geben einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten, zum Installieren einer neuen Heizung. Alle Werte wurden dabei mit dem Sanierungsrechner auf Effizienzhaus-online errechnet. Kreuzen Sie dort als Sanierungsmaßnahme Heizung an und schon erfahren Sie an Ihrem individuellen Haus, welche Heizungen sich als Ersatz eignen, welche Kosten anfallen, und wann sich Ihre Investition amortisiert. Hier sind auch die Prämissen der Berechnung im Detail aufgeführt. Parameter wie die angenommene Preisentwicklung der Brennstoffe können individuell geändert werden. Wichtig zu wissen ist, dass die tatsächlichen Einsparungen sehr stark von den realen Entwicklungen der Brennstoffpreise abhängen.

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Neue Ölheizung mit Brennwerttechnik

Alte Ölheizung ohne Brennwerttechnik gegen neue Ölheizung mit Brennwerttechnik tauschen: Das ist oft die einfachste und sehr wirtschaftliche Lösung. Denn viele Bestandteile, wie der Heizöltank, lassen sich dabei meist weiter verwenden. Allerdings erfordert die Brennwerttechnik fast immer eine Sanierung des Schornsteins. Die Gesamtkosten belaufen sich bei einem Tausch alt gegen neu auf etwa 10.600 Euro (inklusive Installation). So lassen sich über 20 Jahre mehr als 11.000 Euro einsparen. In Baden-Württemberg verlangt der Gesetzgeber heute zusätzlich den Einsatz erneuerbarer Energien, sodass diese Variante nur in Verbindung mit einer thermischen Solaranlage zulässig wäre. Alternativ haben Hausbesitzer die Möglichkeit, ihr Gebäude zu dämmen oder Bioheizöl einzusetzen. Mit einem Mehrpreis von sieben bis zehn Cent pro Liter würde letzteres den Einspareffekt in vielen Fällen jedoch aufheben.

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Neue Heizung mit Gasbrennwerttechnik

Liegt eine Erdgasleitung im Haus, ist ein neuer Gaskessel mit Gasbrennwerttechnik die preiswerteste Alternative, um seine alte Heizung auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Die Investitionen belaufen sich auf etwa 9.000 Euro (inklusive Installation), die Einsparung über 20 Jahren belaufen sich auf über 29.000 Euro.

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Neue Heizung mit Pellets

Wer ganz auf regenerative Energien setzen und sich von den Brennstoffpreisen für Heizöl oder Gas abkoppeln möchte, für den ist eine Pelletheizung eine interessante Alternative. Die Kosten gesamt belaufen sich auf etwa 27.400 Euro, abzüglich 3.500 Euro Förderung. In 20 Jahren lassen sich damit über 34.000 Euro einsparen.

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Neue Heizung mit Wärmepumpe

Für das unsanierte Gebäude im Fallbeispiel ist eine Wärmepumpe aufgrund der zu hohen benötigten Heiztemperatur nicht geeignet. Diese lässt sich aber durch Sanierungsmaßnahmen wie FenstertauschDämmung Kellerdecke und Dämmung Fassade reduzieren. Die Kosten für eine neue Erdwärmepumpe inklusive Erdbohrung und Installation belaufen sich auf etwa 20.500 Euro, die Förderung beträgt aktuell 4.500 Euro.

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Solarthermie mit einplanen

Wer heute an eine neue Heizung denkt, der sollte gleich die Wärmeenergie mit einplanen, die uns die Sonne kostenlos zur Verfügung stellt. Zusammen mit einem Wärmespeicher kann eine Solaranlage so bis zu 60 Prozent des jährlichen Warmwasserbedarfs erzeugen. In der warmen Jahreszeit lässt sich die Heizung dabei komplett ausschalten. Wer seine neue Gasheizung mit Brennwerttechnik gleich um eine Solaranlage zur Warmwasserunterstützung ergänzt, der kann mit Gesamtkosten von etwa 14.500 Euro rechnen, abzüglich 1.000 Euro Förderung. Über 20 Jahre hinweg betragen die Einsparungen etwa 31.000 Euro.

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