In vielen deutschen Haushalten spielen sich alljährlich im Herbst und Winter dieselben Szenen ab: Mieter und Eigenheimbesitzer leiden durch vehement klopfende Heizkörper unter schlaflosen Nächten. Leidtragende berichten von unrhythmischen Klopfgeräuschen, die im Laufe der Nacht in einigen Fällen sogar an Lautstärke zunehmen. Durch die lautstarken Störgeräusche ist an Schlaf nicht zu denken; auch das Nichtnutzen der Heizung ist aufgrund der niedrigen Temperaturen keine realistische Option. Wir verraten Ihnen, was Sie tun können, wenn Ihre Heizung Ihnen durch lautes Klopfen den Schlaf raubt. Wärmeausdehnung als Ursache für das Klopfen Wärmeausdehnung bezeichnet einen physischen Vorgang, bei dem sich ein Festkörper bei steigender Temperatur verformt und expandiert. Bei thermischen Festkörperausdehnungen handelt es sich um mikroskopische Expansionen, die mit dem bloßen Auge nicht wahrgenommen werden können. Von diesen Ausdehnungen in der Heizanlage besonders betroffen sind die Heizwasser führenden Heizrohre und der Heizwasserzulauf zum Heizkörper. Heizungsrohre sind für gewöhnlich mit metallenen Rohrschellen an der Wand befestigt. Sobald Heizwasser durch die Rohre in den Heizkörper fließt, bewirkt die thermische Energie die zuvor beschriebene Wärmeausdehnung der Heizrohre. Sind die Rohrschellen aber zu fest um die Rohre geschlossen, können diese sich nicht ausdehnen. In der Folge entstehen laute Klopfgeräusche. Zusammen mit einem Heizungsfachmann sollten Sie versuchen, den Ursprung der auftretenden Klopfgeräusche exakt zu lokalisieren. Wenn Sie festgestellt haben, dass die Geräusche durch zu feste Heizrohrschellen hervorgerufen werden, können Sie entsprechende Anpassungen an den Rohrschellen und deren Fixierungen vornehmen. Oftmals können störende Klopfgeräusche durch diese Optimierungen beseitigt werden. Checken Sie den Vor- und Rücklauf! Heizungsinstallateure wissen ebenfalls zu berichten, dass vertauschte Vor- und Rückläufe unter Umständen für penetrantes Klopfen im Heizkörper sorgen kann. Der Vorlauf führt das aufgewärmte Heizwasser über das Thermostatventil in den Heizkörper und befindet sich in der Regel oben an diesem. Das Rücklaufrohr, meistens unten auf der dem Thermostat gegenüberliegenden Seite zu finden, leitet das abgekühlte Wasser aus dem Heizkörper zurück in den Heizkessel, wo es erneut erhitzt und über den Heizwasserkreislauf über das Vorlaufrohr wieder in den Heizkörper gepumpt wird. Ob Ihr Heizkörper falsch installiert wurde und der Vorlauf mit dem Rücklauf vertauscht ist, können Sie ganz einfach selbst prüfen. Drehen Sie dazu den Thermostat des zu überprüfenden Heizkörpers komplett ab und lassen Sie den Heizkörper kalt werden. Sobald der Heizkörper abgekühlt ist, drehen Sie den Thermostat vollständig auf. Jetzt können Sie durch simples Handauflegen erfühlen, welches der beiden Rohre sich zuerst erhitzt. Wird das Rücklaufrohr unten am Heizkörper zuerst heiß, sind Vor- und Rücklauf bei Ihnen vertauscht. Sie können nun mithilfe eines Thermostatventils mit umgekehrter Fließrichtung den Fluss des Heizwasserkreislaufs normalisieren. Erfahrene Heimwerker können das entsprechende Thermostatventil selbst installieren. Sind Sie sich beim Einbau des Ventils unsicher, empfehlen wir Ihnen, einen Fachmann zu Hilfe zu holen. Thermostatventile mit umgekehrter Fließrichtung finden Sie in allen Baumärkten oder bei Heizungsspezialisten für rund 20 Euro. Um den richtigen Heizungsfachmann für Ihr Problem zu finden, nutzen Sie unseren Handwerkerfinder. Jetzt Installateur finden Andere mögliche Problemursachen und was Sie dagegen unternehmen können! Klopfende Störgeräusche können auf eine ganze Reihe verschiedener Probleme mit Ihrer Heizungsanlage hinweisen. Sollten weder zu enge Heizrohrschellen, noch vertauschte Vor- und Rücklaufrohre für das lautstarke Klopfen in Ihrem Heizkörper verantwortlich sein, sollten Sie ebenfalls in Betracht ziehen, Ihre Heizkörper zu entlüften. Ob sich tatsächlich Luft im Heizkörper befindet, können Sie schnell selbst feststellen, wenn der Heizkörper sogar auf der höchsten Heizstufe nicht mehr vollständig warm wird. Dies deutet auf eine verminderte Heizleistung hin, die oft durch Luft im Heizsystem verursacht wird. Wie Sie mit einfachen Hilfsmitteln und ohne großen Aufwand Ihre Heizkörper entlüften, erfahren Sie hier. Klopfgeräusche können außerdem entstehen, wenn ein zu hoher Druck in Ihrer Heizungsanlage herrscht. Arbeitet die Umwälzpumpe mit einer zu hohen Drehzahl, kann es durchaus vorkommen, dass sich über einige Zeit ein hoher Innendruck im Heizsystem aufbaut, der sich durch permanentes Klopfen bemerkbar macht. Wenn Sie Zugang zur Umwälzpumpe haben, können Sie die Drehzahl selbst herunterdrehen. In einigen Fällen kann ein erhöhter Druck im System nur durch den Einbau eines sogenannten Überstromventils abgebaut werden. Das Überstromventil und die Umwälzpumpe sollten genau aufeinander abgestimmt sein. Ziehen Sie hierfür einen Heizungsfachmann zu Rate. Jetzt Heizungsfachmann finden Sie interessieren sich für eine neue Heizung? Mit dem Austausch Ihrer Heizung lassen sich bis zu 50% Energiekosten sparen. Hier erhalten Sie kostenlos und unverbindlich Heizungsangebote von Installateuren in Ihrer Nähe. Jetzt Angebot anfragen Foto: © misalukic – Adobe Stock