Der Gasverbrauch ist abhängig von der Gebäudeart und vom Wohnverhalten Der durchschnittliche Gasverbrauch in einem Eigenheim oder in einer Wohnung dient Ihnen als hilfreicher Richtwert, um den eigenen Gasverbrauch zu überprüfen. Wir erklären Ihnen, welche Faktoren den Verbrauch maßgeblich beeinflussen und welche Werte wirklich relevant sind. Die jährliche Nebenkostenabrechnung verrät zwar die nackten Zahlen, doch fällt es häufig schwer, den eigenen Gasverbrauch richtig einzuordnen. Verbrauche ich viel? Verbrauche ich wenig? Ein Durchschnittswert kann dabei als praktischer Anhaltspunkt dienen. Fakt ist, dass der Gasverbrauch von mehreren Faktoren abhängt. Ihre Zahlen können also durchaus von unseren Durchschnittswerten abweichen: Denn die eigenen Bedürfnisse und Temperaturempfindungen sind subjektiv, und damit weiche Faktoren, die nur schwer in konkrete Berechnungen einfließen können. Andere Punkte wie beispielsweise die Wohnfläche sind hier deutlich hilfreicher. Sie können sich direkt an folgenden Durchschnittswerten des Gasverbrauchs pro Jahr (für Heizung und Warmwasser) orientieren: für eine Mietwohnung von ca. 70 m²: 11.200 kWh/a für ein Reihenhaus von ca. 100 m²: 16.000 kWh/a für ein Einfamilienhaus von ca. 140 m²: 22.400 kWh/a Durchschnittlicher Gasverbrauch im Überblick Quelle: www.1-gasvergleich.com/gasverbrauch Wir gehen dabei von einem durchschnittlichen Gasverbrauch von 16 m³, das entspricht 160 kWh pro Quadratmeter aus. Dieser Wert beinhaltet sowohl das Gas zum Heizen als auch zur Warmwasserbereitung. Wenn Sie Ihr Warmwasser nicht über die Heizung beziehen, sinkt der Verbrauch im Schnitt im 13 %. Abgesehen vom persönlichen Nutzungsverhalten spielen auch Hausdämmung und das Heizungssystem eine entscheidende Rolle. Diese Werte beziehen sich auf Gebäude, die zwischen 1980 und 2000 erbaut worden sind. Jüngere Häuser benötigen aufgrund besserer Dämmung und moderner Technik weniger Energie. Ein Passivhaus kommt im Mittel mit einem Energieverbrauch von 15 kWh pro Quadratmeter und Jahr aus. Ältere Objekte können deutlich mehr verbrauchen. Durchschnittlicher Gasverbrauch – achten Sie auf Ihr Wohnverhalten Jeder Mensch bewegt sich in der Wohnung anders und empfindet Temperaturen unterschiedlich. Vielleicht frösteln Sie bereits bei 20 Grad Celsius Raumtemperatur, wohingegen Ihr Nachbar im T-Shirt auf der Couch sitzt. Bereits zwei Grad Temperaturdifferenz bedeuten einen erheblichen Unterschied beim Verbrauch. Ebenfalls zu Buche schlägt der Verbrauch von Warmwasser. Rechnen Sie mit ca. 700 kWh pro Person und Jahr. Baden verbraucht mehr Energie als Duschen, wer viel zu Hause ist, heizt und lüftet mehr und so weiter. Ein karg eingerichtetes Haus muss öfter geheizt werden, und kühlt auch schneller wieder aus, als ein vergleichbares Haus mit viel Interieur. Möbel, besonders jene aus Holz, speichern Wärme und geben diese langsam wieder ab. Folglich wird eine einmal erreichte, angenehme Wohntemperatur, länger gehalten. Die hilfreichen Richtwerte für den Gasverbrauch geben eine gute Orientierung, um das eigene Nutz- und Wohnverhalten zu beobachten, und gegebenenfalls anzupassen. Foto: fotolia.com – Gerhard Seybert