Wer in seinem alten Haus Heizenergie sparen und Wohnkomfort gewinnen möchte, für den ist der Fenstertausch eine überlegenswerte Sanierungsmaßnahme. Doch vor dem Kauf neuer Fenster ist der Preis nicht einfach zu ermitteln, da viele Faktoren die Kosten für neue Fenster beeinflussen. Und häufig wird die fachgerechte Montage der Fenster als Kostenfaktor beim Kauf  neuer Fenster nicht berücksichtigt.

Fünf Faktoren bestimmen überwiegend die Preise für neue Fenster

Verglasung, Rahmenmaterial, Art und Größe des Fensters sowie eventuell gewünschte Zusatzausstattungen bestimmen die Fenster-Preise. Höhere Anschaffungskosten amortisieren sich oft durch den besseren Wärmedämmwert, der langfristig Heizkosten senkt und ein pflegeleichtes, wetterbeständiges Material. So ergibt sich folgende Kalkulation:

Preise Fenster Verglasung

Hausbesitzer können heute wählen zwischen einer Isolierverglasung als Doppel- oder als Dreischeibenverglasung. Eine Dreifachverglasung ist etwa 10 bis 15 Prozent teurer als ein Doppelglasfenster, entlohnt dafür aber mit einem besseren U-Wert. Günstig alte Fenster zu kaufen, die eine geringe Wärmedämmung aufweisen, kommt langfristig teurer. Denn: Je nach Alter der Fenster tritt im Vergleich zu einem neuen Fenster ein Verlust von 10 bis 40 Liter Heizöl pro Quadratmeter Fensterfläche auf!

Preise für die Fensterrahmen

Der Käufer hat zunächst die Wahl zwischen Fenster mit Kunststoffrahmen, Holzrahmen, Aluminiumrahmen oder Materialkombinationen:

  • Ein Kunststoffrahmen ist am günstigsten, dabei langlebig und mit guten Dämmwerten. Je nach Anzahl der Kammern im Fensterrahmen variieren auch die Kosten. Moderne Rahmen haben bis zu sieben Kammern. Das vermindert den U-Wert, erhöht aber die Kosten.
  • Die Preise für Fenster aus Holz liegen meist über den Kosten für Kunststofffenster. Holzfenster können aber individueller gefertigt werden. Bei der Betrachtung der gesamten Kosten sollte auch der höhere Pflegeaufwand von Holzfenstern mit einbezogen werden.
  • Die Preise für Aluminiumfenster liegen meist über den Preisen von Holzfenstern. Dafür sind sie außerordentlich stabil und variabel in der Farbgestaltung. Allgemein lässt sich sagen: Je geringer der U-Wert (Glas, Rahmen, Fenster gesamt), desto höher sind die Kosten in der Anschaffung.

 

Art des Fensters und Fenstermaße

Die Preise richten sich stark nach den verschiedenen Fensterarten. Einteilige Fenster kosten weniger als große Balkonfenster mit Flügeln zum Öffnen, ebenso kosten neue Fenster mit einem Oberlicht oder einem Unterlicht mehr. Auch die Mechanik hat Auswirkungen auf den Preis. Wenn Sie ein Dachfenster kaufen, wirkt es sich erheblich auf den Preis aus, ob es von Hand zu öffnen ist oder automatisch. Bei der Größe gilt: Kleine Fenster kosten natürlich weniger als große Fenster. Aber auch gängige Standardmaße sind preiswerter als wenn Sie Fenster nach Maß bestellen, die dann per Einzelfertigung produziert werden. Um Fensterpreise vergleichen zu können, ist ein genaues Aufmaß im Vorfeld erforderlich.

 

Preise für Zusatzausstattung rund ums Fenster

Beim Kauf neuer Fenster ist es entscheidend, ob z.B. Sprossen die Optik eines Fensters verbessern sollen. Fenster mit Rollläden beziehungsweise Jalousien als Sichtschutz und Sonnenschutz oder für einen besonders guten Schallschutz – jede Zusatzausstattung erhöht den Preis für ein neues Fenster.

 

Kosten für ein komplettes Fenster

Das Bayerische Landesamt für Umwelt hat ungefähre Orientierungswerte für Preise beim Fensterkauf veröffentlicht. Für ein komplettes Wärmedämmfenster (1,3 x1,3 m) mit einer hochwertigen Dreifachverglasung bewegen sich die Preise durchschnittlich bei:

  • Kunststofffenster: Kosten etwa 500 Euro
  • Holz-Aluminium-Fenster: Kosten etwa 680 Euro
  • Alufenster: Kosten etwa 780 Euro

 

Preise für Fenster vergleichen

Einen ersten Preisvergleich liefern Vergleichsportale im Internet. Allerdings müssen zunächst der genaue Fenstertyp feststehen sowie die exakten Maße bekannt sein. Der Dämmwert sollte den Anforderungen der EnEV oder der KfW für eine Förderung entsprechen. Fenster online kaufen ist nur dann eine Alternative, wenn auch eine fachgerechte Montage mit angeboten wird. Zu empfehlen ist der Gang in den Fachhandel (Baustoff-Fachhandel, Bauelementehandel). Dort können die Fenster in den Ausstellungen bei fachkundiger Beratung begutachtet und „begriffen“ werden. Preise und Qualität lassen sich hier am besten vergleichen. Meist empfehlen die Fachhändler auch qualifizierte Fachbetriebe für den Einbau.

 

 

Preise für Fenster montieren und Fenster abdichten

Die Preise für die Fenstermontage betragen etwa 30 bis 40 Prozent der gesamten Kosten und sind deshalb in der Gesamtbetrachtung nicht zu vernachlässigen. Generell beträgt der durchschnittliche Arbeitsaufwand für den Einbau eines Fensters etwa 2 bis 4 Stunden. Hinzu kommt der Ausbau der alten Fenster. Die Kosten für eine Fenstermontage variieren regional und nach städtischen sowie ländlichen Bereichen. Sitzt der Fachbetrieb weiter als 50 km vom Einbauort entfernt, kann er zusätzliche Kosten für die Anfahrt in Rechnung stellen. Wichtig ist, auf eine Montage nach dem RAL-Leitfaden zu achten. Am besten ist der Fachbetrieb nach den RAL-Gütekriterien zertifiziert. Es wäre falsch, ein teures Wärmedämmfenster zu kaufen und dann bei den Kosten für die Montage zu sparen. Falsch eingebaute Fenster können zu schwerwiegenden Mängeln führen. Neben unnötigen Energieverlusten drohen Feuchtigkeit und Schimmel. Hausbesitzer sollten dies bei den Preisen für die Montage berücksichtigen.

 

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Mit Förderung Kosten für neue Fenster senken

Die neue Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude (BEG) gewährt eine Zuschuss-Förderung für neue, energieeffiziente Fenster. Sollen die neuen Fenster finanziert werden und kosten zum Beispiel 10.000 Euro insgesamt, dann kann der Hausbesitzer diesen Betrag im KfW-Programm 152 für aktuell 0,75 Prozent Jahreszins finanzieren. Zusätzlich erhält er noch einen Tilgungszuschuss in Höhe von 7,5 Prozent, hier also 750 Euro. Trägt der Hausbesitzer die Kosten für die neuen Fenster aus der eigenen Tasche, erhält er im BEG EM einen Investitionszuschuss von 20 Prozent der förderfähigen Kosten, in unserem Beispiel also 2.000 Euro.

Alle Details zur Förderung erhalten Sie in unserem Beitrag ‚Fenster Förderung.

Amortisation von neuen Fenstern

Das Einsparpotential an den gesamten Energiekosten durch neue Fenster beträgt etwa 10 bis 15 Prozent. Nach einer Studie des Verbandes „Fenster + Fassade“ im Jahr 2014 ist das Austauschen von Fenstern mit Einfachglas wirtschaftlich sinnvoll, ebenso wie der Austausch von Verbund- und Kastenfenstern sowie von Fenstern mit unbeschichtetem Isolierglas. Je höher die künftige Preissteigerung bei den Energiekosten ausfällt, desto rascher rechnen sich die Kosten für neue Energiesparfenster.


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