So steigern Sie mit einer Sanierung die Energieeffizienz Jede gesparte Kilowattstunde Energie schont die Umwelt und den Geldbeutel. In alten Gebäuden schlummern im Bereich Heizung und Warmwasserbereitung enorme Einsparpotenziale – entsprechende Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs sind im Gebäudeenergiegesetz (GEG) sowie in der EU-Energieeffizienz-Richtlinie geregelt. Lesen Sie, worauf es bei einer Sanierung gemäß dieser Vorschriften ankommt. Was bedeutet eigentlich Energieeffizienz? Das Wort Effizienz leitet sich aus dem lateinischen „efficere“ ab und bedeutet so viel wie fertigbringen, bewirken, durchsetzen. Es geht bei Effizienz also um das Zustandekommen, um eine Wirkung zu erzielen. Doch das Zustandekommen heißt nicht um jeden Preis. Energieeffizientes Handeln schließt auch ein angemessenes Verhältnis zwischen dem eingesetzten Geld und dessen erzielter Wirkung mit ein. Für Hausbesitzer heißt das bei einer energetischen Modernisierung: Weniger Energie für das gleiche Ergebnis an Wärme einsetzen und diese Reduktion möglichst rationell realisieren. Energieeffizienz und Gesetzgebung Die Reduzierung des Energieverbrauchs hat für die EU höchste Priorität. So legte sie mit der EU-Energieeffizienz-Richtlinie Mindestnormen für die Energieeffizienz sowie Regeln für die Kennzeichnung und die umweltgerechte Gestaltung (Ökodesign) von Produkten, Dienstleistungen und der Infrastruktur fest. Ziel dieser Maßnahmen ist die Verbesserung der Energieeffizienz in allen Abschnitten der Energiekette – von der Erzeugung bis zum Verbrauch durch Privatkunden. Bis 2030 soll der jährliche Energieverbrauch der Union dabei um 32,5 Prozent sinken. In Deutschland regelt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) energetische Anforderungen an neue und bestehende Gebäude. So müssen bei Modernisierung von Dach und Fassade oder beim Austausch von Fenstern sowie Haustüren festgelegte U-Werte eingehalten werden. Bei Heizungen besteht für viele Hausbesitzer eine Austauschpflicht. Damit auch Käufer bestehender Immobilien einen ersten Eindruck von deren energetischer Qualität bekommen, sind die wichtigsten Kennwerte in Immobilienanzeigen zu veröffentlichen. Außerdem ist es Pflicht, bei jedem Verkauf und jeder Vermietung einen Energieausweis zu übergeben. Energieeffizienz bei Gebäuden Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, mit denen sich der Energiebedarf in einem Gebäude senken und damit die Energiebilanz verbessern lässt. In folgender Grafik erhalten Sie einen Überblick über mögliche Sanierungsmaßnahmen, deren Kosten und mögliche Einsparpotentiale: Wer mögliche Sanierungsmaßnahmen durchspielen und vergleichen möchte, kann das online mit unserem kostenfreien Sanierungsrechner. Dieser informiert bei jeder Sanierungsalternative über Investitionskosten, Energieeinsparungen, CO2-Einsparungen und die rechnerische Amortisationsdauer. Eine intensive Betrachtung sollte der Heizung gelten: In Deutschland ist rund jede zweite Heizung technisch veraltet. Die Anlagen verbrauchen dadurch viel Heizenergie und stoßen mehr CO2 aus als eigentlich nötig. Ein Heizungstausch muss dabei nicht teuer sein. Ein Umstieg auf eine Brennwert-Heizung, bestmöglich kombiniert mit einer Solaranlage, macht sich durch hohe Energieeinsparungen schnell bezahlt. Energieeffizienz kann sehr wirtschaftlich sein. Wo steht die Energieeffizienzklasse? In der EU sind energieverbrauchsrelevante Produkte mit einem Etikett gekennzeichnet – dem EU-Energielabel. Es ordnet Produkte in Energieeffizienzklassen ein und informiert mit Piktogrammen über die wichtigsten Eigenschaften. Energieeffizienz wird so zum wichtigen Kaufkriterium. Foto: Das neue Energieeffizienzlabel mit den einzelnen Klassen A bis G. Quelle: pukach2012 – stock.adobe.com Aber wie sieht es mit der Energieeffizienz bei Geräten im Bestand aus, beispielsweise dem eigenen Heizkessel? Seit Anfang 2017 gibt ein Energieeffizienzlabel für alte Heizungen Aufschluss über die Energieeffizienz der eigenen Heizungsanlage. Gekennzeichnet werden alle Geräte, die älter als 15 Jahre sind. Ziel ist es, Hausbesitzer über die enormen Einsparpotenziale moderner Heiztechnik aufzuklären. Mit einem neuen Brennwertkessel lassen sich bis zu 20 Prozent an Energie, CO2 und Heizkosten einsparen. Laut dena wird in rund 40 Prozent der deutschen Haushalte warmes Wasser mit elektrischen Warmwasserboilern oder Durchlauferhitzern erzeugt. Hinzu kommen noch über 600.000 Klimageräte, die an heißen Sommertagen mit ihrem Strom für Kühlung sorgen. Auch hier schlummert ein riesiges Potential, um die Energieeffizienz zu verbessern. Wie wird die Energieeffizienz berechnet und wer vergibt die Energieeffizienzklasse? Die Energieeffizienz Ihres Heims wird auf Basis der tatsächlichen Verbrauchsdaten (Verbrauchsausweis) berechnet oder vom energetischen Zustand des Gebäudes abgeleitet (Bedarfsausweis). Welchen Ausweis Sie benötigen, richtet sich nach Baujahr und Größe der Immobilie. Wichtige Hinweise für sinnvolle energetische Sanierungsmaßnahmen liefert der Energiebedarfsausweis. Wichtig zu wissen: Die Ausstellung des Energieausweises und somit die Vergabe der Energieeffizienzklasse für Ihr Gebäude dürfen ausschließlich Fachkräfte mit entsprechender Qualifikation vornehmen, z. B. Energieberater oder Handwerker. Mehr zu den Energieeffizienzklassen Mehr Energieeffizienz in einem Smart Home Energie sparen und zugleich modern wohnen, geht das? In einem Smart Home übernehmen Smartphones und Tablets die Aufgabe der zentralen Steuerung der Technik. Die heutigen Fernbedienungen mit ihren Batterien werden dadurch überflüssig – ein Plus an Energieeffizienz. Aber Smart Home kann noch viel mehr: Sensoren messen die Raumtemperatur und senden die Daten via Internet an den Hausbesitzer. Dieser kann seine Heizung aufgrund der aktuellen Werte digital vom Sofa aus oder von unterwegs steuern. Angefangen bei der Einzelraumtemperaturregelung mit vernetzten elektronischen Thermostaten über die Rollladen- und Lichtsteuerung bis hin zu Energiespartipps – im Smart Home lässt sich heute schon vieles energieeffizient und intelligent vernetzen. Energieeffizienz und Förderung Die Steigerung der Energieeffizienz beim Neubau und im Gebäudebestand lassen sich Bund und Länder einiges kosten. Gewährt wird eine Förderung bei einer Sanierung oder eine Förderung für eine neue Heizung. Während die entsprechenden Programme lange auf KfW und BAFA verteilt waren, gibt es ab 2021 nur noch ein relevantes Förderprogramm: Die Bundesförderung für effiziente Gebäude. Über die sogenannte BEG-Förderung gibt es unter anderem Zuschüsse oder Darlehen für Einzelmaßnahmen zur Sanierung sowie ganzheitliche Sanierungsvorhaben. Sachverständige für Energieeffizienz, kurz Energieberater, beraten zu allen geplanten Maßnahmen und unterstützen beim Förderantrag. Da diese Leistung den besten Einstieg in die Sanierung bietet, übernimmt der Staat bis zu 80 Prozent der Kosten einer Energieberatung. Geht es speziell um die Heizung, sind heute BEG Zuschüsse in Höhe von 20 bis zu 45 Prozent möglich. Diese gibt es beispielsweise für eine Heizungsoptimierung (20 Prozent), wie den Ersatz von Heizungspumpen und Warmwasser-Zirkulationspumpen durch hocheffiziente Pumpen sowie einen hydraulischen Abgleich. Wer die Energieeffizienz steigern und eine neue Gas-Hybridheizung einbaut, bekommt bis zu 40 Prozent Förderung. Für regenerative Umweltheizungen wie Wärmepumpen oder Biomasseheizkessel sind sogar Zuschüsse von bis zu 45 Prozent möglich. Aber auch kleine Maßnahmen, wie den Einbau einer Solarthermie-Anlage samt Warmwasserspeicher fördert der Staat aktuell mit Zuschüssen in Höhe von 30 Prozent, um die Energieeffizienz zu steigern und den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Auch Bundesländer, Landkreise, Kommunen und Energieversorger fördern mehr Energieeffizienz bei Gebäuden. Einen Überblick über alle aktuellen Fördermöglichkeiten gibt unsere Fördermittelauskunft! Jetzt Fördermittelauskunft starten Foto: weerapat1003 – Fotolia.com