Was ist die beste Heizung für Ihren Altbau? Alte Heizungen verbrauchen oft mehr Energie als nötig. Sie stoßen viel CO2 aus und arbeiten mit der Zeit immer unzuverlässiger. Streikt die Anlage, müssen sich Hausbesitzer dann schnell um Ersatz kümmern. Doch was ist die beste Heizung im Altbau? Welche Vor- und Nachteile haben die verschiedenen Systeme und wann können Sanierer sogar mit hohen staatlichen Fördermitteln rechnen? Wir geben einen Überblick und zeigen, was moderne Heizsysteme auszeichnet. Effizientes Heizen im Bestand Hat die Heizung 15 Jahre oder mehr auf dem Buckel, raten Experten zur Erneuerung. Denn mit einer Heizungsmodernisierung sparen Hausbesitzer nicht nur Energiekosten, sie schonen auch die Umwelt. Wer eine neue Heizung plant, steht jedoch schnell vor der Frage: Gas- oder Ölbrennwert, Holzpellets oder Wärmepumpe? Dabei ist nicht jede Heiztechnik optimal in alten Gemäuern. Welches Heizsystem sich genau für den Altbau eignet, hängt auch vom Zustand der Bausubstanz und von den Ansprüchen der Bewohner ab. Klar ist jedoch: Mit einer neuen Heizung stellen Hausbesitzer die Weichen für die nächsten 15 Jahre. Entscheiden sie sich für die beste Heizung für ihren Altbau, profitieren sie nicht nur von hohen Energieeinsparungen. Sie bekommen auch eine komfortable, zuverlässige und umweltfreundlichere Heizungsanlage. In unserem Artikel „Heizungen im Vergleich“ haben wir die verschiedenen Heizsysteme gegenübergestellt und deren Vor- und Nachteile verglichen. Momentanen Stand der Heizung erfassen Viele Heizungen in Altbauten sind überdimensioniert. Sie schicken zu viel Energie ins Haus und gehen daher immer an und aus. Experten sprechen dabei vom Takten – eine Betriebsweise, die hohe Verbrauchswerte zur Folge hat. Um das zu vermeiden, steht am Anfang jeder Heizungssanierung eine fachgerechte Heizlastberechnung. Dabei untersuchen Heizungsbauer den energetischen Zustand des Gebäudes. Sie ermitteln, wie viel Wärme das Haus über Wände, Dächer und Fenster verliert, um die optimale Leistung der neuen Heizung im Altbau zu bestimmen. Wichtig ist es, dabei auch alle geplanten Sanierungsmaßnahmen einzukalkulieren. Denn z.B. durch eine neue Fassadendämmung oder Wärmeschutzfenster reduziert sich der Wärmebedarf deutlich. Die Heizung kann jetzt kleiner dimensioniert werden und wird günstiger in der Anschaffung und im Verbrauch. Sie möchten sich im Detail über Ihre bestehende Heizungsanlage ein Bild machen? Dann nutzten Sie unsere Experten-Checkliste für einen Heizungs-Check. Vor dem Heizungstausch: Auf Zukunftstechnologie setzen Auch sollten Hausbesitzer überlegen, was ihnen langfristig wichtig ist: So punkten Ölheizung und Gasheizung mit niedrigen Anschaffungskosten. Bezogen auf die Energiepreise sind sie jedoch eher Preissteigerungen ausgesetzt. Ein Grund dafür ist die CO2-Steuer, die das Heizen mit fossilen Energieträgern seit Anfang 2021 verteuert. Hinzu kommt ein weitreichendes Verbot der Ölheizung. Es gilt ab 2026 und verhindert den Einbau reiner Ölheizungen, wenn Anschlüsse an das Gas- oder Fernwärmenetz infrage kommen. Weiterhin erlaubt ist der Einbau einer Ölheizung in Kombination mit erneuerbaren Energien. Die sogenannten Hybridheizungen sind vom Verbot nicht betroffen. Wer seine Energiekosten langfristig senken will, sollte sich hingegen für eine Wärmepumpe, eine Pelletheizung oder eine Solaranlage entscheiden: Hier können zwar die Investitionskosten zwar höher ausfallen, dafür sind Betriebskosten und Umweltauswirkungen deutlich geringer. Solarthermie zur kostenlosen Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung ist als Ergänzung besonders für fossile Heizsysteme zu empfehlen und wird stark gefördert. Jetzt kostenloses Angebot für Ihre neue Heizung erhalten! Bestehende Heizsysteme erweitern und optimieren Grundsätzlich lassen sich alle hier aufgeführten Systeme mit einer Solarthermie-Anlage zur Warmwasserbereitung und/oder zur Heizungsunterstützung kombinieren. Die Technik macht kostenfreie Umweltwärme zum Heizen nutzbar und lässt sich entweder zur Warmwasserbereitung oder zur kombinierten Heizungsunterstützung einsetzen. Besonders für fossile Heizsysteme ist die Solarthermie als Ergänzung zu empfehlen. Wer im Zuge einer Sanierung auf die umweltfreundliche Technik setzt, bekommt dafür sogar Zuschüsse in Höhe von 30 Prozent. Erforderlich ist dazu lediglich ein Speicher, der die neue Gas- oder Ölheizung mit der Solarthermie verbindet. Abhängig von der Größe liegen die Kosten einer solchen Ergänzung bei etwa 3.5000 bis 12.000 Euro. Auch eine teilweise Aufrüstung der bestehenden Heizung im Altbau ist realisierbar. So können Sanierer ihre alte Öl- oder Gasheizung mit einer Wärmepumpe in eine Hybridheizung verwandeln. Eine sparsamere Alternative ist die Installation einer Brauchwasser-Wärmepumpe, die zumindest das Trinkwasser mit kostenfreier Umweltwärme auf angenehme Temperaturen bringt. Um das gesamte Einsparpotenzial auszuschöpfen, müssen Sanierer auch die Wärmeverteilung berücksichtigen. Denn diese hat einen großen Einfluss auf den Energieverbrauch. Wichtig sind dabei Maßnahmen wie der hydraulische Abgleich, die richtige Auslegung bzw. Anpassung der Heizflächen, die auf den Bedarf optimierte Regelung und der Austausch bzw. die richtige Dimensionierung der Heizungspumpe. Beim Sparen hilft außerdem die Dämmung der Rohrleitungen, die warmes Trink- und Heizungswasser durch unbeheizte Räume leiten. Denn diese geben Wärme unerwünscht ab und verursachen höhere Heizkosten. Das Besondere daran: Alle diese Maßnahmen fördert der Staat mit hohen Zuschüssen, günstigen Krediten oder steuerlichen Vergünstigungen. Attraktive Förderung für die neue Heizung im Altbau Wer sich im Altbau für eine neue Heizung entscheidet, profitiert nicht nur von sinkenden Heizkosten. Auch der Staat belohnt den Heizungstausch. Und zwar mit attraktiven Fördermitteln. Diese gibt es unter anderem über die Bundesförderung für effiziente Gebäude für Einzelmaßnahmen (BEG EM). Zur Verfügung stehen dabei Zuschüsse sowie Darlehen mit Tilgungszuschüssen (ab 01. Juli 2021 verfügbar) in Höhe von 20 bis zu 50 Prozent. Empfiehlt ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) die Maßnahmen, ist sogar ein Förderplus von 5 Prozent möglich. Wichtig zu wissen: Wer Fördermittel für die neue Heizung im Altbau beantragen möchte, muss hohe technische Anforderungen erfüllen und die Anträge rechtzeitig vor der Auftragsvergabe bei den Fördergebern einreichen. Wer den Zeitpunkt verpasst hat, kann alternativ auf den Steuerbonus für die Sanierung ausweichen und 20 Prozent der Sanierungskosten über einen Zeitraum von drei Jahren von der Einkommensteuer absetzen. Hinweis: Bis alle Förderangebote über die Bundesförderung für effiziente Gebäude erhältlich sind, bietet die KfW im Programm 167 einen Ergänzungskredit an. Diesen können Sie bis einschließlich Juni 2021 nutzen, um den BEG-Zuschuss für die neue Heizung zu ergänzen. Ab Juli 2021 ersetzt dann ein Darlehen mit Tilgungszuschuss der Bundesförderung den KfW-Kredit. Jetzt über Fördermöglichkeiten für die Heizung informieren Günstig und effektiv: Die Brennwertheizung Die kostengünstigste Modernisierung einer alten Gas- oder Ölheizung ist der Austausch durch eine neue Brennwertheizung. Die Technik nutzt die eingesetzten Brennstoffe effektiver und sorgt allein für Einsparungen von bis zu 30 Prozent. Wichtig zu wissen ist allerdings, dass der Staat Brennwertheizungen allein nicht mehr fördert. Während es für die Ölheiztechnik generell keine Fördermittel mehr gibt, sind Zuschüsse und Darlehen für Gasheizungen nur noch in Kombination mit erneuerbaren Energien erhältlich. Entscheiden sich Sanierer zum Beispiel für eine Gasheizung mit Solarthermie, bekommen sie Zuschüsse in Höhe von 30 Prozent. Tauschen sie im gleichen Zuge eine bestehende Ölheizung aus, steigen die Zuschüsse sogar auf 40 Prozent der anfallenden Kosten. Neben der Solarthermie lassen sich neue Gasbrennwertheizungen auch mit einer Holzheizung, einem wasserführenden Pelletofen oder einer Wärmepumpe kombinieren. Einen Überblick über Voraussetzungen und die richtige Beantragung der Mittel geben wir im Beitrag zur Förderung der Gasheizung. Emissionsfrei und effizient: Die Wärmepumpe Auch kostenlose Umweltwärme aus Luft, Wasser oder Erde lässt sich zum Heizen im Altbau nutzen. Zum Einsatz kommen dabei Luft-, Wasser- oder Erd-Wasser-Wärmepumpen. Damit die Technik günstig arbeitet, sollten die Temperaturen der Umweltenergiequelle nah an den Heizwassertemperaturen liegen. Erreichen lässt sich das zum Beispiel mit einem guten Dämmstandard und/oder einer Flächenheizung. Im Vergleich der Heizsysteme arbeiten Wasser- und Erd-Wärmepumpen am effizientesten. Denn diese setzen auf eine Energiequelle, die sich ganzjährig mit hohen Temperaturen anzapfen lässt. Luft-Wärmepumpen müssen im Winter mit sehr niedrigen Außentemperaturen arbeiten, sind dafür aber deutlich günstiger in der Anschaffung. Sind die Bedingungen vor Ort nicht optimal, lässt sich auch eine konventionelle Gas- oder Ölheizung im Altbau mit einer Wärmepumpe kombinieren. Letztere sorgt dabei lange Zeit allein für wohlige Wärme. Erst wenn die Außentemperaturen stark absinken oder der Bedarf im Haus sehr hoch ist, schaltet die Regelung die fossile Heizung zu. Mitunter kann auch die Suche nach einer Alternative zur Wärmepumpe sinnvoll sein, wenn der energetische Zustand des Hauses zu schlecht ist. Wichtig zu wissen: Für eine neue Wärmepumpe gibt es attraktive Fördermittel. So bezuschusst der Staat die Technik mit 35 bis zu 50 Prozent. Für eine Hybridheizung bekommen Sanierer immerhin noch 30 bis 45 Prozent der Kosten erstattet. Welche Voraussetzungen dabei zu erfüllen sind und wie Hausbesitzer die Fördermittel beantragen, erklären wir im Beitrag zur Förderung der Wärmepumpe. Jetzt informieren Regenerativ und vielseitig: Heizen mit Holz Egal, ob Hackschnitzel, Scheitholz oder Holzpellets – Heizen mit Holz ist in der Regel deutlich günstiger als das Heizen mit Strom, Öl oder Gas. Die Anlagen stoßen kaum mehr CO2 aus, als die Bäume Zeit ihres Lebens in O2 umgewandelt haben und gelten daher als CO2-neutral. Günstig ist außerdem, dass sich das hydraulische Heizsystem genau wie der Schornstein in vielen Fällen weiter nutzen lässt. Es gibt aber auch Nachteile: So stoßen Holzheizanlagen in der Regel mehr Feinstaub aus. Sie benötigen viel Platz zur Lagerung der Brennstoffe und sind in der Anschafftung preisintensiver als ihre fossilen Pendants. Die höheren Kosten lassen sich allerdings mit attraktiven Fördermöglichkeiten senken. Denn der Staat vergibt Zuschüsse in Höhe von 35 bis zu 55 Prozent der anfallenden Sanierungskosten. Welche Voraussetzungen dabei zu erfüllen sind und wie Sanierer die Fördermittel beantragen, erklären wir im Beitrag zur Förderung der Holzheizung. Quelle/Foto: Bosch Thermotechnik GmbH