Um Gebäude zuverlässig vor Wind und Wetter zu schützen, steht alle 30 bis 50 Jahre eine Sanierung der Dachflächen an. Schon vorher lohnt es sich, das Dach zu dämmen. Denn auf diese Weise sinken die Wärmeverluste. Die Heizkosten fallen niedriger aus und der Wohnkomfort steigt. Das Besondere daran: In Kombination mit Dämmarbeiten bekommen Hausbesitzer eine attraktive Förderung für die Dachsanierung. Wie hoch diese ausfällt, welche Voraussetzungen zu erfüllen sind und wie die finanzielle Unterstützung zu beantragen ist, erklären wir in den folgenden Abschnitten. Diese Themen finden Sie in unserem Beitrag: Für welche Maßnahmen gibt es Fördermittel vom Staat?Verschiedene Angebote zur Förderung der DachsanierungFörderwege vor dem Beginn der Sanierung festlegenFörderung für die Dachsanierung beantragen: AblaufWeitere Sanierungsmaßnahmen prüfen Für welche Maßnahmen gibt es Fördermittel vom Staat? Förderung für die Dachsanierung gibt es immer dann, wenn Sanierer eine Wärmedämmung einbauen und so den Wärmeschutz verbessern. Erreichen sie mit der Dachdämmung die technischen Mindestanforderungen der Fördergeber (U-Wert der Dachflächen mind. 0,14 W/m²K), gibt es Zuschüsse, Darlehen sowie steuerliche Vergünstigungen auch für viele Nebenarbeiten. So fördert der Staat im Zuge der Dachsanierung beispielsweise folgende Arbeiten: Aufsparrendämmung, Zwischensparrendämmung Untersparrendämmung Einblasdämmung Flachdachdämmung Erhalt oder die Schaffung einer Dachbegrünung Abbrucharbeiten sowie die Erneuerung der Dachkonstruktion Aufdopplung oder Verstärkung der Dachsparren Ersatz oder die Erweiterung des Dachstuhls Vergrößerung des Dachüberstandes Einbau von Oberlichtern, Luken und Kuppeln Erneuerung oder den Bau von Gauben Maßnahmen zur Schalldämmung und zur Wärmebrückenreduktion Austausch von Dachziegeln sowie die Neueindeckung von Schräg- und Flachdächern Nachrüsten von Durchgangsziegeln und Schneefanggittern Erneuerung von Dachrinnen, Fallrohren und Einlaufblechen sowie notwendigen Arbeiten an Antennen, Satellitenschüsseln, elektrischen Anlagen oder Blitzableitern Arbeiten am Schornsteinkopf (Neueinfassung, Abdeckung und Verkleidung) Erhalt und die Schaffung von Nistplätzen für Gebäudebrüter Aber auch ohne Dämmarbeiten bekommen Sanierer eine Förderung für die Dachsanierung. Ein Beispiel dafür ist die Asbestsanierung. Verschiedene Angebote zur Förderung der Dachsanierung Neben den Kosten der Asbestsanierung, die sich als außergewöhnliche Belastung von der Steuer absetzen lassen, gibt es eine Reihe weiterer Förderangebote für die Dachdämmung und -sanierung. Besonders attraktiv ist die Bundesförderung für effiziente Gebäude für Einzelmaßnahmen (BEG EM), die Zuschüsse sowie Darlehen mit Tilgungszuschüssen in Höhe von 20 Prozent in Aussicht stellt. Schlägt ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) die Arbeiten vor, steigt die Förderung der Dachsanierung um weitere 5 Prozentpunkte an. Wichtig zu wissen: Die Darlehen der BEG-Förderung für die Dachsanierung sind erst ab Juli 2021 verfügbar. Bis dahin bekommen Sanierer Fördermittel noch über das Programm 152 der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Verfügbar sind hier zinsgünstige Darlehen mit Tilgungszuschüssen in Höhe von 20 Prozent. Alternativ zur BEG-Förderung können Besitzer selbst bewohnter Häuser auch einen hohen Steuerbonus für die Dachsanierung in Anspruch nehmen. Auf diese Weise lassen sich 20 Prozent der anfallenden Kosten über einen Zeitraum von drei Jahren steuerlich geltend machen. Wer die technischen Mindestanforderungen der Fördergeber nicht erfüllt, bekommt ebenfalls einen Steuerbonus. In diesem Fall lassen sich 20 Prozent der anfallenden Handwerkerkosten steuerlich geltend machen. Die Förderung für die Dachsanierung ist dabei insgesamt auf 1.200 Euro im Jahr begrenzt. Eine weitere Förderalternative bietet das KFW-Programm 270. Hier gibt es zinsgünstige Darlehen für den Einbau einer Photovoltaikanlage, die sich auch für die Dachsanierung nutzen lassen. Tipp: Erfahren Sie mehr zum Thema „Photovoltaik-Förderung„. Förderprogramm Förderung für die Dachsanierung BEG-EM Zuschuss 20 Prozent Zuschuss (maximal 60.000 Euro förderbare Kosten pro Wohneinheit) + 5 Prozent extra mit individuellem Sanierungsfahrplan Wichtig: nur für Gebäude mit mindestens 5 Jahre altem Bauantrag/alter Bauanzeige BEG-EM Darlehen (ab 01.07.2021) Darlehen mit 20 Prozent Tilgungszuschuss (maximal 60.000 Euro förderbare Kosten pro Wohneinheit) + 5 Prozent extra mit individuellem Sanierungsfahrplan Wichtig: nur für Gebäude mit mindestens 5 Jahre altem Bauantrag/ alter Bauanzeige KfW-Programm 152 (bis 30.06.2021) 50.000 Euro Kredit + 20 Prozent Tilgungszuschuss (maximal 50.000 Euro förderbare Kosten pro Wohneinheit) Wichtig: nur für Gebäude mit Bauantrag/Bauanzeige vor Februar 2002 Steuerbonus für die Sanierung Steuerbonus in Höhe von 20 Prozent für drei Jahre; maximal 40.000 Euro Wichtig: nur in selbst bewohntem, eigenem und mindestens 10 Jahre altem Haus Steuerbonus für Handwerkerkosten Steuerbonus in Höhe von 20 Prozent der Handwerkerkosten; maximal 1.200 Euro pro Jahr Wichtig: nur in selbst bewohntem Eigentum Steuerbonus für Asbestsanierung Ausgaben als außergewöhnliche Kosten steuerlich absetzbar Wichtig: Gutachter muss Asbestbelastung bestätigen KfW-Programm 270 Zinsgünstiges Darlehen in Höhe von maximal 50 Millionen Euro pro Vorhaben Wichtig: nur beim Einbau einer Photovoltaikanlage Förderwege vor dem Beginn der Sanierung festlegen Geht es um die Förderung der Dachsanierung, müssen sich Hausbesitzer schon vor dem Baubeginn für einen Förderweg entscheiden. Denn die Doppelförderung ist in aller Regel nicht zulässig. Die höchsten Zuschüsse verspricht die Bundesförderung für effiziente Gebäude, für die allerdings Energieberaterkosten anfallen. Wer diese umgehen möchte, kann den Steuerbonus für die Sanierung nutzen. Da es diesen nachträglich gibt, ist er auch eine gute Alternative für alle, die den Antragszeitpunkt der BEG-Förderung verpasst haben. Individuelle Unterstützung bekommen Sanierer von einem Energieberater, der das Gebäude vorab einmal genau unter die Lupe nimmt. Er zeigt Einsparpotenziale und weist auf passende Fördermittel hin. Erstellt der Experte auch einen individuellen Sanierungsfahrplan, steigt die BEG-Förderung der Dachsanierung außerdem um 5 Prozent. Da der Staat mit der Förderung der Energieberatung 80 Prozent der Beraterkosten übernimmt, sind die Ausgaben vergleichsweise gering. Informieren Sie sich über die aktuelle Förderung der Dachsanierung und finden die attraktivsten Programme – ganz einfach mit unserer Fördermittelauskunft. Gratis Fördermittelauskunft starten Förderung für die Dachsanierung beantragen: Ablauf Damit Sanierer finanzielle Unterstützung bekommen, müssen sie die Förderangebote richtig und vor allem rechtzeitig beantragen. Während das bei BEG- und KfW-Mitteln immer vor dem Beginn der Arbeiten erfolgt, lassen sich die Steuerboni auch nachträglich in Anspruch nehmen. Die folgende Tabelle zeigt, wie Hausbesitzer die Förderung der Dachsanierung beantragen. Förderung beantragen BEG-Förderung (Zuschuss/ Darlehen) KfW 152 „Energie-effizient Sanieren“ KfW 270 „Erneuer-bare Energien“ Steuerbonus für die Sanierung Steuerbonus für Handwerker Zeitpunkt vor Auftrags-vergabe vor Beginn der Sanierung nach Abschluss der Sanierung Schritt 1: Angebot für die Dachsanierung einholen Schritt 2: Bestätigung (TPB) vom Energieberater einholen Bestätigung (BzA) vom Energieberater einholen Mittel über die Hausbank beantragen Handwerker beauftragen Schritt 3: Mittel über BAFA-Webseite (Zuschuss) oder eine Hausbank (Kredit) beantragen Mittel über die Hausbank beantragen Handwerker beauftragen Fach-unternehmer-erklärung aus-stellen lassen Material- und Lohnkosten in der Rechnung ausweisen lassen Schritt 4: Handwerker beauftragen — Kosten in der Steuererklärung angeben Schritt 5: Nachweis (TPN) vom Energieberater einholen Rechnungen einreichen und Fördermittel erhalten — — — Schritt 6: Nachweis einreichen und Fördermittel erhalten — — — — Weitere Sanierungsmaßnahmen prüfen Mit einer Dachdämmung sinkt der Wärmebedarf des Gebäudes und die Heizung bekommt weniger zu tun. Damit die Anlage dennoch effizient arbeitet, sollte sie optimal auf die neuen Bedingungen eingestellt werden. Im Wesentlichen geht es dabei um den hydraulischen Abgleich und das Anpassen der Heizkurve. Nicht selten lohnt es sich, die Heizung komplett auszutauschen, weil diese schon sehr alt oder deutlich überdimensioniert ist. Ob sich das rechnet, erfahren Sanierer schnell und einfach mit unserem kostenfreien Sanierungsrechner. Hier können Sie verschiedene Sanierungsmaßnahmen durchspielen und Kosten sowie Einsparungen abfragen. Foto: Alex – Fotolia.com