Wenn es um einen neuen Heizkessel geht, fallen in der Werbung oft die Begriffe Heizwert und Brennwert. Was ist der Unterschied zwischen Heizwert und Brennwert? Und welcher Wert ist bei der Entscheidung für eine neue Heizung besonders interessant?

 

Was ist Heizwert?

Mit dem Heizwert Hi wird die maximal nutzbare Wärmemenge bezeichnet, die bei der Verbrennung in Heizgeräten entsteht. Sie bezieht sich nur auf die trockene Verbrennung und ist je nach eingesetztem Brennstoff unterschiedlich.  Früher war der Heizwert eines Brennstoffes eine wichtige Größe, weil der im Abgas enthaltene Wasserdampf gasförmig bleiben musste, um Feuchtigkeitsschäden im Heizkessel und im Kamin zu vermeiden. Moderne Heizungen haben diese Aufgabenstellung nicht. Sie machen sich die Brennwerttechnik zu nutze. Geblieben ist lediglich die Bezugsgröße Heizwert, was zu Nutzungsgraden bei Brennwertgeräten von über 100% führt.

 

Was ist Brennwert?

Der Brennwert Hs gibt bei einem Brennstoff die Wärmemenge an, die bei dessen Verbrennung sowie der anschließenden Abkühlung der Verbrennungsgase und deren Kondensation freigesetzt wird.
Unterschied zu Heizwert und Brennwert

Foto: www.schaedler-waermetechnik.de

Der Unterschied zum Heizwert ist also das Einbeziehen der durch das Kondensieren des Wasserdampfes frei werdenden Energie beim Brennwert. Oder anders ausgedrückt: Brennwert = Heizwert + Kondensationswärme.

 

Wie kommen Brennwertkessel zu einer höheren Energieausbeute?

Damit neben der Verbrennungswärme auch die Kondensationswärme der Abgase genutzt werden kann, muss das Abgas unter seinen Taupunkt abgekühlt werden (bei Heizöl etwa 47 Grad, bei Erdgas etwa 57 Grad). Dann kondensiert der bei der Verbrennung entstandene Wasserdampf wieder zu flüssigem Wasser. Bei diesem physikalischen Übergang wird Kondensationswärme frei, die auf das Heizungswasser übertragen wird.

 

Wie können Nutzungsgraden von über 100 Prozent entstehen?

Wird der Heizwert als Bezugsgröße angenommen, dann können sich in der Addition Wirkungs- oder Nutzungsgrade bei einem Brennwertkessel von über 100 Prozent ergeben. So erreichen Gasbrennwertgeräte bis zu 109% und Ölbrennwertgeräte bis zu 104%. Bezogen auf den Brennwert liegen moderne mit Öl oder Gas betriebene Brennwertkessel bei Nutzungsgraden von bis zu 98 Prozent.

 

Wie effizient ist moderne Brennwerttechnik?

109 % (bzw. 98 % bezogen auf den Brennwert) der eingesetzten Energie kann bei modernen Brennwertgeräten zum Heizen genutzt werden. Die restlichen 2 Prozent sind Oberflächen-, Auskühlungs- sowie Abgasverluste. Heizkessel mit Niedertemperaturtechnik erreichen Nutzungsgrade von etwa 98 Prozent, alte Standard-Heizkessel etwa 70-85 Prozent. Das Umstellen auf eine neue Heizung mit Brennwerttechnik lohnt sich.
 

Voraussetzungen für moderne Brennwerttechnik

Wer von einem alten Heizkessel auf einen neuen Öl-Brennwertkessel oder Gas-Brennwertkessel umsteigen möchte, muss in der Regel seinen alten Schornstein sanieren. Hierzu wird ein feuchtigkeits- und säureresistentes Abgasrohr mit geringem Querschnitt in den bestehenden Kamin eingezogen. Das anfallende Kondensat wird über einen Kanalanschluss entsorgt.

 

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Quelle: Bosch Thermotechnik
Foto: www.schaedler-waermetechnik.de