Die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) bezeichnet die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme. Damit das funktioniert, nutzt eine KWK-Anlage (auch Blockheizkraftwerk oder BHKW genannt) die bei der Stromerzeugung anfallende Abwärme für die Heizung. Das Prinzip kommt sowohl in Heizkraftwerken als auch in Wohngebäuden zum Einsatz und ermöglicht höhere Wirkungsgrade als die getrennte Wärme- und Stromerzeugung. Private Hausbesitzer gewinnen ihren Strom mit einem sogenannten Mini-BHKW selbst. Sie sparen viel Geld, machen sich unabhängig von großen Konzernen und schonen zudem auch die Umwelt. Nur noch bis Ende 2020 gibt es außerdem hohe Zuschüsse für die Technik.

 

 

 

 

Quelle: Q:marketing – Youtube.com

Kosten für ein Blockheizkraftwerk

Kleine Blockheizkraftwerke mit bis zu 10 Kilowatt elektrischer Leistung kosten heute zwischen 12.500 und 30.000 Euro. Entscheidend für den Gerätepreis sind dabei neben dem Funktionsprinzip (interne Verbrennung, Stirling-Motor oder Brennstoffzelle) auch Faktoren wie der Wirkungsgrad, der Geräuschpegel und der Wartungsaufwand.
Wichtig zu wissen ist, dass neben den Anschaffungskosten auch weitere Ausgaben anfallen. So entstehen außerdem:
  • Kosten für Montage und Inbetriebnahme
  • Kosten für Wärmespeicher und Spitzenlastkessel
  • Kosten für die Wartung des Blockheizkraftwerks
Wichtig ist es, beim Preis- und Angebotsvergleich einen genauen Blick auf die Kosten für die fachgerechte BHKW-Wartung zu werfen. Die Wartungskosten sollten im Angebot zu finden sein und nicht mehr als 2 bis 3 Cent pro erzeugter Kilowattstunde betragen.

 

 

 

BAFA-Förderung für Mini-KWK-Anlagen: Förderung ist Ende 2020 ausgelaufen

Mit der Mini-KWK-Förderung vom BAFA ist 2020 ein beliebtes Förderprogramm für stromerzeugende Heizungen ausgelaufen. Finanzielle Unterstützung ist aber weiterhin erhältlich. So gibt es günstige Darlehen von der KfW, hohe Zuschüsse für Brennstoffzellenheizungen und attraktive Vergütungen für den selbst erzeugten Strom.

 

Alternativ: KfW-Förderung oder Steuerbonus für die Sanierung

Alternativ zu den attraktiven BAFA-Zuschüssen vergibt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zinsgünstige Darlehen für die Anschaffung einer KWK-Anlage. Die Mittel aus dem KfW-Programm 270 sind vor dem Einbau der Technik zu beantragen und nur dann erhältlich, wenn es sich um ein KWK-Gerät auf Basis fester Biomasse, Biogas oder Erdwärme handelt. Für Brennstoffzellen gibt es über das KfW-Programm 433 außerdem einen Zuschuss in Höhe von 40 Prozent der anfallenden Kosten. Zu beantragen ist dieser vor dem Einbau der Technik mit einem Energieberater über das KfW-Zuschussportal. Einen vollständigen Überblick über die Förderungen finden Sie hier. 

In selbst genutzten und mindestens 10 Jahre alten Wohngebäuden lassen sich beide Technologien seit 2020 alternativ auch mit dem neuen Steuerbonus für die Sanierung fördern. Hausbesitzer können dabei 20 Prozent der Sanierungskosten (maximal 40.000 Euro) über einen Zeitraum von drei Jahren von der Steuer absetzen. Neben den Kosten des BHKWs sind auch Ausgaben für weitere Sanierungsarbeiten am Haus (Heizungsoptimierung, Dämmung, Fenstertausch) anrechenbar. Um den steuerlichen Bonus zu bekommen, müssen Hausbesitzer die Kosten nach der Umsetzung der Maßnahme in ihrer Einkommenssteuererklärung angeben.

Tipp: Erfahren Sie mehr zum Thema Photovoltaik Förderung.

 

Darauf sollten Sie bei Blockheizkraftwerken und KWK-Anlagen achten

  • Entscheidende Faktoren für die Wirtschaftlichkeit eines BHKW sind die Vergütung für Einspeisung und Selbstnutzung des Stroms sowie die richtige Auslegung. Ist das BHKW (insbesondere für die Sommermonate) zu groß dimensioniert, reduzieren sich Betriebszeit sowie Stromerzeugung und die Rentabilität sinkt. Denn elektrische Energie geben die Geräte immer nur dann ab, wenn die erzeugte Wärme einen Abnehmer im Haus findet.
  • Bei Mikro-BHKW im Ein- und Zweifamilienhaus wird zur zeitlichen Entkopplung beziehungsweise Glättung von Wärmeerzeugung und -bedarf in der Regel ein Pufferspeicher ergänzt. Das sichert höchste Stromerzeugung und maximale Gesamtwirkungsgrade.
  • Unter bestimmten Voraussetzungen gelten KWK-Anlagen außerdem als Ersatzmaßnahmen im Sinne von EEWärmeG und EWärmeG.
  • Ob sich ein BHKW im Einfamilienhaus lohnt, lesen Sie hier.

 

Weitere Informationen zum Blockheizkraftwerk

Foto: Buderus