Feuerfest, reißfest und vielseitig zu bearbeiten: Früher als vielseitiges Wundermaterial gepriesen, erwies sich die mineralische Faser Asbest als stark gesundheitsgefährdend. Noch heute schlummert der Stoff als Teil verschiedener Bauteile in zahlreichen Altbauten. Lesen Sie bei Effizienzhaus-online, was Sie bei der Asbest Entsorgung dringend beachten müssen! Wann muss Asbest entsorgt werden? Bei der Entdeckung ist der Schreck zunächst vorprogrammiert. Wenn Bauherren im eigenen Altbau Asbest feststellen oder der Verdacht sich bestätigt, ist der erste Gedanke, wie groß das Risiko ist. Die akute Belastung von Anwohnern und Handwerkern lässt sich zum Glück in den meisten Fällen mit bedachtem Vorgehen so gut wie ausschließen. Der Ausbau und die Asbest Entsorgung ist aber häufig mit großen Eingriffen in die Bausubstanz und entsprechend hohen Kosten für die nachfolgende Sanierung verbunden. Doch nicht in jedem Fall müssen Sie sofort nach dem Auffinden von Asbest die Entsorgung in Angriff nehmen. Grundsätzlich ist eine Belastung dann gegeben, wenn Fasern freigesetzt werden. Das geschieht bei mechanischer Belastung, Verwitterung und insbesondere bei der Bearbeitung in Folge von Baumaßnahmen. Zerbrochene oder verwitterte Eternitplatten müssen Sie beispielsweise fachgerecht und entsprechend den Regulierungen für Asbest entsorgen. Intakte, gegossene Fußböden die Asbest enthalten, können aber ohne Gefahr zunächst bestehen bleiben. Im Rahmen geplanter Sanierungsmaßnahmen können Sie dann zum geeigneten Zeitpunkt für Elemente wie Faserbetonteile oder belastete Nachtspeicher die Entsorgung in Angriff nehmen. Wie reagieren bei Asbestfund? Wenn Asbest festgestellt wurde, sollten Sie zunächst Ruhe bewahren und auf keinen Fall eigenhändige Sofortmaßnahmen ergreifen. Die betroffenen Gebäudeteile sollten nach Möglichkeit unberührt gelassen und vor der fachlichen Begutachtung nicht betreten werden. Bauarbeiten an betroffenen Gebäudeteilen müssen unverzüglich eingestellt werden. Schon beim Abkehren beschädigter Eternitplatten können zum Beispiel Fasern in geringem Maß verwirbelt werden. Auf gar keinen Fall dürfen Handwerker in der Nähe bohren, schleifen oder sägen. Nun gilt es, einen Sachverständigen heranzuziehen, der die Belastung sicher bewerten und das notwendige Vorgehen bestimmen kann. Wie darf entsorgt werden und wer führt die Asbest Entsorgung durch? Asbest-Materialien dürfen Sie auf keinen Fall mit dem restlichen Bauschutt entsorgen. Eine zertifizierte Fachfirma besorgt die sichere Entfernung aller belasteten Elemente. Für die Asbest Entsorgung kommen spezielle Behältnisse zum Einsatz: In der Regel verschließbare Big-Packs. Damit werden die Materialien sicher zur weiteren Immobilisierung und endgültigen Entsorgung transportiert. Wo gibt es die häufigsten Asbestfunde? Durch seine praktischen Eigenschaften wurde die Mineralfaser sehr vielfältig eingesetzt. Auch Nicht-Fachleuten können viele der häufigsten Baustoffe mit Asbest erkennen: Faserzement und alte Eternit-Asbestplatten an Dächern und Fassaden sind den meisten bekannt. Solange diese Materialien intakt bleiben und nicht mechanisch bearbeitet werden, ist der Asbest dort fest gebunden und stellt in absehbarer Zeit kein Risiko dar. Gefährlicher sind Spritzasbest, feuerfeste Dämmstoffe, Brandschutzpappen und ähnliche Produkte, die nur durch intensive, mechanische Bearbeitung entfernt werden können. Hier darf der Bauherr auf keinen Fall leichtsinnig selbst Hand anlegen. Auch weniger auffällige Quellen sind immer wieder zu entdecken: Asbest wurde als Bestandteil reißfester Fliesen-Kleber und für Fugenmassen und Spachtelmassen in Fensterlaibungen, Heizungsnischen und Türanschlüssen verwendet. Altbauten mit Baujahren zwischen 1960 und 1990 sind häufig betroffen. Doch auch in älteren Gebäuden, die in der betreffenden Zeit saniert und umgebaut wurden, sollten Sie bei Arbeiten an alter Substanz Vorsicht und Aufmerksamkeit walten lassen. Kosten für die Asbest Entsorgung Die Preise für Asbestsanierung hängen vom jeweiligen Aufwand ab. Die Entfernung und der Abtransport massiver Faserzementteile kann relativ preiswert erfolgen. Der Ausbau von Dachmaterialien und Asbestdämmung kostet bis zu 40 EUR pro Quadratmeter. Der Bauherr muss im Fall von Asbest die Entsorgung selbst bezahlen. Baustoffe wie belastetes Eternit entsorgen Fachfirmen zu Preisen von 150 EUR pro Tonne. Zusätzlich entstehen Kosten für die Gerüstmiete und die Abdeckung von Dachflächen. Bei besonders aufwendigen Arbeiten muss ein isolierter Schwarzbereich zum Schutz der Personen in der Umgebung eingerichtet werden. Einen großen Teil machen außerdem die Folgekosten für die Sanierung und die Rekonstruktion der betroffenen Gebäudeteile aus. Lassen Sie sich von zertifizierten Partnern zu allen Sanierungsthemen kompetent beraten: Berater und Handwerker finden Sie über die Handwerkersuche von Effizienzhaus-online. Handwerker finden Foto: Profotokris – fotolia.com